Toprak nach Last-Minute-Fehlschuss fassungslos

von Marcel Breuer | dpa08:17 Uhr | 11.03.2017
Leverkusens Ömer Toprak (l) macht im Duell mit Florian Kainz keine gute Figur. Foto: Marius Becker
Foto: Marius Becker

Leverkusen (dpa) - Ömer Toprak konnte es selbst nicht fassen. «Ich war mir ziemlich sicher, dass ich den reinmache. Leider hat es nicht geklappt», sagte der Abwehrchef von Bayer Leverkusen nach seinem Last-Minute-Missgeschick mit leiser Stimme und gesenktem Kopf.

Ömer Toprak
AbwehrDeutschland
Zum Profil

Person
Alter
35
Größe
1,86
Gewicht
83
Fuß
R
Marktwert
265 Tsd. €
Daten

Bundesliga

Spiele
264
Tore
7
Vorlagen
3
Karten
6111

Der Kapitän hätte beim 1:1 (1:0) gegen Werder Bremen zum Helden werden und seinem neuen Trainer Tayfun Korkut den Sieg zum Einstand schenken können - doch sein Elfmeter in der 96. Minute gegen Werder Bremen geriet zur Lachnummer. Für die lauten Pfiffe der Fans nach dem direkt folgenden Abpfiff hatte Toprak denn auch Verständnis: «Klar, dass sie enttäuscht sind. Ich bin es ja auch.»

Damit setzte sich Bayer Elfmeter-Trauma auch bei Korkuts Debüt spektakulär fort - schon unter Vorgänger Roger Schmidt hatte Leverkusen vier von fünf Elfmetern größtenteils kläglich vergeben. Topraks Fehlschuss am Freitag war aber nur die passende Pointe nach einer schwachen Leistung von Bayer. Und stand symbolisch für das mangelnde Selbstvertrauen der hochveranlagten Mannschaft, der nicht mal das frühe Führungstor durch Kevin Volland (7.) Sicherheit verlieh. «Wir wollen aber nicht alles Schwarz sehen», versicherte Korkut: «Es gab Auf und Abs in diesem Spiel.»

Der «Korkut-Effekt» hat bisher nicht eingesetzt. Bayer wird sich am Mittwoch bei Atlético Madrid (Hinspiel 2:4) wahrscheinlich aus der Champions League verabschieden - und das wohl für mehr als ein Jahr. Selbst ein Europa-League-Platz rückt in immer weitere Ferne - und ist mit Leistungen wie am Freitag sowieso unerreichbar.

Dafür nähert sich Werder dank zweier Helden seinem Ziel Klassenerhalt immer mehr. Neben Torhüter Felix Wiedwald, der den Strafstoß parierte, war dies Claudio Pizarro. Der 38-Jährige erzielte in seinem 200. Spiel für die Bremer mit dem Bauch das 1:1 (79.). «Er bringt eine Ausstrahlung auf den Platz, vor der jeder Gegner Angst hat», lobte Wiedwald.



Schalke scheint in den Köpfen der Fans einen Pfeifreiz auszulösen.

— Klaus Allofs zu den Pfiffen bei der Verabschiedung von Werder-Vize-Kapitän Fabian Ernst