Nathaniel Brown spielt ab kommenden Sommer für Eintracht Frankfurt. Das Talent vom 1. FC Nürnberg verlässt den ‚Club‘ bereits in diesem Winter, wird ihn aber noch bis zum Sommer auf Leihbasis verstärken. Nun taucht das junge Juwel aus der FCN-Jugend in den „ICES“-Top 270 der talentiertesten Spieler in Europa auf. Doch wie gut ist der U-21-Nationalspieler überhaupt und kann er sich im talentierten Eintracht-Kader durchsetzen? Das hat sich unser Redakteur David Seddig in unserem „Talente-Eck“ angeschaut.
Nathaniel Brown
Frankfurt•Abwehr•Deutschland
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Bundesliga
Nathaniel Brown ist ein Defensivtalent aus der Schmiede des 1. FC Nürnberg. Seit 2016, also als er 13 Jahre alt war, ist Brown bei den ‚Cluberern‘. In der letzten Saison feierte er sein Profidebüt. Diese Saison steht er schon bei 13 Zweitligaeinsätzen mit einer Startelfquote von 93 %. Primär läuft er als linker Verteidiger auf. Allerdings kann er auch im zentralen Mittelfeld seine Stärken zeigen. Insgesamt kommt er diese Saison auf 1034 Einsatzminuten und ist damit u.a. vor Nürnbergs Top-Talent Can Uzun (891 Minuten).
Vor allem das Tempo von Nathaniel Brown ist hervorzuheben. Mit 35,5 km/h war er in dieser Saison bislang der schnellste Nürnberger. In der gesamten 2. Bundesliga liegt er damit auf Platz 13 und vor Top-Spielern wie Bakery Jatta (Hamburger SV, 34,75 km/h) oder Fabian Reese (Hertha BSC, 34,63 km/h).
Auch seine Laufleistung ist beachtlich. Mit 121,6 km ist er in dieser Statistik im FCN-internen Ranking auf Platz fünf und das mit gerade einmal 20 Jahren. Gerne geht Brown mal auch mit in die Offensive, um sich so vorne einzuschalten und so die Stürmer in Position zu bringen. Aktuell steht er in dieser Saison bei 16 Flanken und 244 Sprints. So konnte er bereits drei Vorlagen in Liga und Pokal sammeln. Ein Tor konnte er diese Saison noch nicht erzielen. Dafür aber letzte Saison bei seinem erst sechsten Spiel für die FCN-Profis.
Auch bei der U21 konnte Brown glänzen. Auf der eher spärlich besetzten Linksverteidiger-Position kam er in vier Spielen auf 315 Minuten (dreieinhalb Spiele). Dort konnte er bereits ein Tor vorlegen und sich so einen Stammplatz im Team von Antonio di Salvo erspielen. Während er beim FCN auch mal im Mittelfeld eingesetzt wird, ist ihm im Nationalteam eher die linke Schiene – defensiv als auch offensiv – vorbehalten.
Aber auch bei den unscheinbareren Statistiken ist er sehr auffällig. Laut „FBRef“ ist er, was raumgewinnenden Ballbesitz angeht, in den Top 7 % außerhalb der Top-5-Ligen. Das bedeutet, dass nur wenige Spieler mit ihren Pässen oder ihren Läufen mehr Raum überbrücken, was wiederum zum Laufpensum und den bereits erwähnten Sprints passt. In der Defensive glänzt er ebenfalls. Nur fünf Spieler haben in der 2. Liga mehr Tacklings. Pro 90 Minuten geht er durchschnittlich gegen mehr als drei Gegenspieler ins Tackling – Top 6 % außerhalb der Top-5-Ligen.
Aber auch menschlich ist Brown ein absolutes Juwel. Nürnbergs Sportdirektor Olaf Rebbe lobte den Außenverteidiger in hohen Tönen. „Nene ist ein Paradebeispiel, wie es Nachwuchsspieler beim Club nach oben schaffen können. Und zwar mit Fleiß, Beharrlichkeit, Mut, Leidenschaft, Geduld und Ehrgeiz“, sagte Rebbe nach der Vertragsverlängerung von Nathaniel „Nene“ Brown im Sommer 2023. „Er ist ein Junge aus der Region, mit dem sich die Menschen identifizieren können, und wir sind von seinen Fähigkeiten überzeugt.“
Schlussendlich lässt sich sagen, dass Brown zurecht zur Liste der Top 270 talentiertesten Spieler zählt. Auch der nächste Schritt nach Frankfurt ist berechtigt. Bei den Adlern herrscht auf der Position des Linksverteidigers allgemein etwas Unsicherheit. Neuzugang Niels Nkounkou ist noch nicht ganz in Frankfurt angekommen und Ansgar Knauff scheint sich eher auf der rechten Seite wohler zu fühlen. Somit könnte Brown bereits in der nächsten Saison erste Schritte in der Bundesliga gehen. Auf einer sowieso recht spärlich besetzten Position könnte Brown vielleicht sogar eines Tages an die Nationalmannschaft denken. Bis dahin ist es jedoch noch ein sehr steiniger und steiler Weg.
Jetzt wird hier über Atze Friedrich gesagt, dass er nichts taugt. Das ist natürlich nicht wahr - Das hat ja auch keiner gesagt!
— Dr. Robert Wieschemann, Aufsichtsrat des 1. FC Kaiserslautern, live im DSF, im Dialog mit Moderator Rudi Brückner.