Tönnies-Verfahren: Boateng hätte sich ein anderes Zeichen gewünscht

von Jean-Pascal Ostermeier | sid09:02 Uhr | 11.09.2019
Kevin-Prince Boateng (li.) mit  Franck Ribery.
Foto: SID

Kevin-Prince Boateng hätte sich eine andere Strafe für Schalkes Aufsichtsratschef Clemens Tönnies nach dessen rassistischen Aussagen gewünscht. Die Ethikkommission des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hatte auf ein Verfahren gegen Tönnies verzichtet, Tönnies selbst legte als Konsequenz fest, dass er sein Amt als Aufsichtsratsvorsitzender bis Mitte November ruhen lässt.

Kevin-Prince Boateng
MittelfeldDeutschland
Zum Profil

Person
Alter
37
Größe
1,85
Gewicht
86
Fuß
R
Marktwert
197 Tsd. €
Daten

Regionalliga Nord

Spiele
29
Tore
5
Vorlagen
-
Karten
1211

"Einem Mann in seiner Position darf so etwas nicht passieren. Wenn gesagt wird, das sei ein Ausrutscher gewesen - ich weiß nicht, wie solche Sachen rausrutschen sollen. Seine drei Monate Pause, wem bringen die etwas? Niemandem! Da hätte man ein anderes Zeichen setzen müssen", sagte der frühere Schalke-Profi Boateng der Sport-Bild.

Tönnies hatte am 1. August in einer Rede zum Unternehmertum die Finanzierung von Kraftwerken in Afrika empfohlen und dabei gesagt: "Dann würden die Afrikaner aufhören, Bäume zu fällen, und sie hören auf, wenn's dunkel ist, Kinder zu produzieren."

Boateng, der sich mehrmals öffentlich gegen Rassismus eingesetzt hat und 2013 vor der UNO in einer Rede mehr Engagement gegen Rassismus eingefordert hatte, hätte sich ein anderes Durchgreifen gewünscht. "Die Möglichkeit war da, allen zu zeigen, dass so etwas nicht akzeptiert wird. Nicht in Deutschland. Nicht in der Bundesliga. Nicht in unserem Verein", sagte der 32-Jährige, der seit diesem Sommer für den italienischen Erstligisten AC Florenz spielt.

(sid)



Ich knie mich voll rein für die Jungs - und natürlich auch für mich.

— Will Lemke, Manager Werder Bremen, bei seinem Amtsantritt.