Saisonfinale der Bundesliga – Borussia Dortmund hat es am hochdramatischen 34. Spieltag am Samstag nach 2:2 (0:2) gegen Mainz 05 verpasst. Der BVB fiel 90 Minuten vor dem Ziel in ein Loch – und die Top-Werte der Mannschaft aus dem Revier wurden zur Fußnote. Besonders hart: Dortmund verpasste einen neuen, vereinsinternen Heim-Rekord und schaffte es zum ersten Mal nicht, im eigenen Stadion Meister zu werden.
Fassungslosigkeit. Tränen. Stille. Leere. Die Minuten nach dem Schlusspfiff mit den weinend auf dem Rasen vor der Südtribüne kauernden BVB-Profis um Marco Reus (33) wird wohl kein Fußballfan in Deutschland jemals vergessen. Die „gelbe Wand“, das brodelnde Fan-Meer von Dortmund stand für Sekunden nahezu still. Vereint im Schmerz.
Wenig später ging BVB-Trainer Edin Terzic (40) zum mit Sicherheit schwersten Interview seiner Laufbahn. „Egal, wie groß der Schmerz heute ist, er wird die Motivation für morgen sein“, sagte Terzic bei Sky, „wir waren so nah dran. Ein Tor hat gefehlt. Wir waren besonders in der Rückrunde auf einem richtig guten Weg. Er wird eines Tages belohnt.“
In der Rückrunde holte Borussia Dortmund 40 Punkte und war bestes Team, zudem fuhr man 12 Siege ein, keine andere Mannschaft holte ab dem 18. Spieltag mehr.
Die Zahlen, die der BVB bis zum Meisterfinale lieferte, waren insbesondere in den Heimspielen beeindruckend. Sie versackten durch die verspielte Meisterschaft in der Kolportage.
Deswegen ist es für die Schwarz-Gelben besonders bitter, die Meisterschaft ausgerechnet vor heimischer Kulisse verspielt zu haben.
Aber: Die Meistermannschaft von Jürgen Klopp aus den Jahren 2011 und 2012 sowie 2002 mit Matthias Sammer hatte etwas, was die BVB-Elf 2022/2023 nicht hatte: Defensive Stabilität.
In Bochum wurde früher so geholzt, dass sogar der Ball eine Gefahrenzulage verlangt hat.
— Max Merkel