Tah: "Spüre keinen Rassismus im Fußball"

von Jean-Pascal Ostermeier | sid10:40 Uhr | 02.09.2018

Der dunkelhäutige Fußball-Nationalspieler Jonathan Tah von Bundesligist Bayer Leverkusen spürt nach eigener Aussage "keinen Rassismus im Fußball". Der 22 Jahre alte Abwehrspieler reagierte damit unter anderem auf die Vorwürfe des 2014er-Weltmeisters Mesut Özil, der im Zuge seiner Demission von Rassismus gesprochen hatte.

"Ich glaube, dass es besser geworden ist", sagte Tah im Interview mit der Welt am Sonntag, "als wir vor ein paar Jahren bei Lazio Rom spielten, gab es durchaus unschöne Rufe." Allerdings erinnert sich der gebürtige Hamburger, Sohn einer Deutschen und eines Ivorers, an seine Jugendzeit: "Da gab es schon die eine oder andere unangenehme Situation. Aber eigentlich bin ich in einem Stadtteil aufgewachsen, der sehr multikulturell war - und das ist Hamburg-Altona noch heute. Rassismus hat meine Kindheit nicht geprägt."

Tah bekennt sich voll und ganz zu Deutschland: "Ich bin in Deutschland aufgewachsen, mit der Kultur hier, ich fühle mich hier wohl. Ich kann mit Stolz sagen, dass ich Deutscher bin. Meine Mutter würde mir auch den Kopf abreißen, wenn ich das nicht so empfinden würde (lacht)." In der Elfenbeinküste sei er "dann komplett der Europäer oder der Deutsche".

(sid)



Ich bin mit der Zeit etwas gescheiter geworden, aber nicht gescheitert.

— Christoph Daum nach dem Abstieg mit Eintracht Frankfurt 2011.