Startelf-Debütant Bénes schießt Gladbach zum Sieg gegen Berlin

von Jean-Pascal Ostermeier | sid22:01 Uhr | 05.04.2017
Jubelt über sein erstes Bundesligator: László Bénes
Foto: AFP

Teenager László Bénes hat Borussia Mönchengladbach aus der Abstiegszone der Fußball-Bundesliga geschossen und Hertha BSC die siebte Auswärtsniederlage in Folge zugefügt. Der 19 Jahre alte Startelf-Debütant erzielte beim verdienten 1:0 (1:0)-Sieg bereits nach 16 Minuten das Tor des Tages.

Bei vier Punkten Rückstand auf den Tabellensechsten aus Berlin hat Gladbach die internationalen Plätze wieder vor Augen. Hertha droht durch die chronische Auswärtsschwäche wie in der vergangenen Saison das komfortable Polster aus der Hinrunde zu verspielen und muss in dieser Verfassung um die Qualifikation für die Europa League bangen.

Die mangelhafte Chancenverwertung hätte der Borussia vor 44.347 Zuschauern allerdings beinahe den guten Auftritt und den siebten Heimsieg der Saison verdorben. Jonas Hofmann (58./59.) traf in der zweiten Halbzeit zweimal nur den Pfosten. Vor dem Seitenwechsel hatte der Berliner Salomon Kalou in der Nachspielzeit per Freistoß die Latte getroffen. Ohne ihren gelbgesperrten Top-Torjäger Vedad Ibisevic war die Hertha zu harmlos.

So blieb der Höhepunkt des Abends Bénes vorbehalten. Der Slowake, vor der Saison aus Zilina gekommen, hatte von Trainer Dieter Hecking die Chance erhalten, weil Weltmeister Christoph Kramer (Knie) und Tobias Strobl (Gelb-Rot) nicht zur Verfügung standen. Seine Bundesliga-Premiere hatte er vor zweieinhalb Wochen beim 0:1 gegen Bayern München gefeiert. Der Linksfuß soll in Gladbach zum Nachfolger von Mohamoud Dahoud aufgebaut werden, der im Sommer nach Dortmund wechselt.

Bereits nach 55 Sekunden hätte Gadbach in Führung gehen müssen. Der auffällige Hofmann legte frei vor Hertha-Keeper Rune Jarstein uneigennützig auf Thorgan Hazard ab, doch der 19 Jahre alte Jordan Torunarigha klärte in seinem ersten Bundesligaspiel von Beginn an in höchster Not. Auch Kapitän Lars Stindl (13.) und Oscar Wendt (33.) ließen gute Chancen aus.

Die Gäste hatten ihre erste Möglichkeit durch Rechtsverteidiger Peter Pekarik (22.), dessen unplatzierten Schuss Yann Sommer parierte. Glück hatte der Schweizer, als Alexander Esswein (29.) völlig frei verzog.

Die Hertha-Defensive präsentierte sich auch im zweiten Durchgang ohne John Anthony Brooks (muskuläre Probleme) und Marvin Plattenhardt (Mittelohrentzündung) anfällig. Gladbach störte früh und kam durch Hazard (49.), Stindl (50./55.), Hofmann (53.) und Jannik Vestergaard (59.) beinahe im Minutentakt zu Großchancen. Auf der Gegenseite sorgte einzig ein Kalou-Kopfball (54.) für Gefahr.

Entlastung gab es für das ersatzgeschwächte Team von Trainer Pal Dardai kaum noch, Gladbach setzte auf Konter und brachte in der 76. Minute Ibrahima Traore. Der Flügelspieler feierte nach mehr als vier Monaten Pause wegen eines Sehnenabrisses in der Leiste sein Comeback.

(sid)



Maguire. Große Cojones, würde ich sagen.

— Sandro Wagner, ZDF, im EM-Finale Italien gegen England.