Es lief die 26. Spielminute im Stadion An der Alten Försterei, als Kevin Vogt Anlauf zu einem historischen Treffer nahm. Fast zehn Jahre hatte er auf diesen Moment warten müssen - so lange wie kein anderer Feldspieler in der Bundesliga je zuvor. Doch nach 275 Spielen beendete der 33-Jährige von Union Berlin beim 2:1 (2:0) gegen Borussia Dortmund seine scheinbar endlose Torlosserie.
Samstag, 05.10.2024
"Die zehn Jahre kann ich nicht erklären. Da fehlen mir jegliche Argumente", sagte Vogt im Sportschau-Interview und lachte. Zuletzt hatte er am 18. Oktober 2014 getroffen - ebenfalls zum 1:0 bei einem 2:1 gegen den BVB, damals allerdings im Trikot des 1. FC Köln.
Warum ausgerechnet er, der Abwehrspezialist, zum Foulelfmeter angetreten war? Seine Teamkollegen seien im Training mit ihm zufrieden gewesen, erklärte Vogt bei Sky: "Als der Pfiff kam, habe ich sechs, sieben Gesichter gesehen, die mich anschauen, und dann wusste ich, dass ich den Ball nehme und ihn rein mache."
Die Elfmeterkiller-Qualitäten des BVB-Keepers Gregor Kobel waren Vogt dabei aus der gemeinsamen Zeit bei der TSG Hoffenheim bestens bekannt: Damals habe Kobel im Training "das Ding ein, zwei Mal rausgefischt – heute zum Glück nicht".
Dennoch stelle er jetzt keine Ansprüche, wenn es um die Reihenfolge der Schützen gehe, betonte Vogt, der seit seinem Wechsel von Hoffenheim nach Berlin im Januar zu den defensiven Stammkräften bei Union gehört. Den einzigen Gegentreffer, erst der vierte in der Saison, musste der bereits mit Gelb verwarnte Vogt am Samstag dann aber von der Bank aus verfolgen. In Partystimmung war er im Anschluss dennoch: "Ich habe ein Tor gemacht, da wird auf jeden Fall gefeiert."
(sid)
Luka Modrić wurde also wegen Steuerhinterziehung verurteilt. Das war der letzte nötige Schritt, um endlich auch Weltfußballer zu werden.
— Christian Spiller, ZEIT Online