Silva und Nkunku lassen RB Leipzig jubeln

von Jean-Pascal Ostermeier | sid20:32 Uhr | 02.10.2021
Gegen Bochum doppelt erfolgreich: Christopher Nkunku
Foto: FIRO/SID

RB Leipzig hat nach dem schweren Rückschlag in der Champions League einen wichtigen Sieg für die Moral gefeiert. Gegen Aufsteiger VfL Bochum gewann der überlegene Vize-Meister am 7. Spieltag der Fußball-Bundesliga mit 3:0 (0:0) und knüpfte den Anschluss an die internationalen Plätze.

Der kurz zuvor eingewechselte Angreifer Andre Silva (70.) und Christopher Nkunku (73./78.) ließen Leipzig vier Tage nach der Europapokal-Niederlage gegen den FC Brügge spät jubeln. Der VfL bleibt nach der fünften Saisonniederlage auf einem direkten Abstiegsplatz.

RB-Trainer Jesse Marsch, der auf vier Positionen umstellte, hatte im Vorfeld die Instabilität seiner Mannschaft bemängelt. Er nahm sich aber auch selbst in die Pflicht: "Es ist mein Job, den Jungs Selbstvertrauen zu geben."

Der US-Amerikaner schien unter der Woche zunächst die richtigen Worte gefunden zu haben. Leipzig begann mit enorm viel Schwung und hatte Chancen im Überfluss. Der gegen Brügge gesperrte und schmerzlich vermisste Angelino lief frei auf VfL-Keeper Manuel Riemann zu, vertändelte den Ball jedoch (3.).

Einen unmittelbar danach gegebenen Foulelfmeter für Leipzig zog Schiedsrichter Robert Hartmann (Wangen) nach Ansicht des Videobeweises zurück.

RB ließ sich davon nicht ausbremsen. Die Sachsen waren in den Zweikämpfen sehr präsent, schalteten nach Ballgewinnen blitzschnell um und kamen im Minutentakt zu besten Möglichkeiten. Bochum hatte in Riemann allerdings einen starken Rückhalt, der gegen Emil Forsberg (8.) und Yussuf Poulsen (15.) gut parierte. Glück hatten die Gäste bei Forsbergs Lattentreffer (11.).

Bochum drohte zwei Wochen nach dem 0:7-Debakel in München die nächste deutliche Niederlage gegen einen Champions-League-Starter. Anders als beim FC Bayern überstand das Team von Trainer Thomas Reis diese Drangphase des Favoriten aber noch unbeschadet.

Die Gäste beruhigten das Spiel mit einfachen Pässen, kamen zu mehr Ballbesitz und befreiten sich so vom ganz großen Leipziger Druck. RB ging in der Phase die Sicherheit verloren, Zuspiele wurden ungenauer, die Körpersprache verriet wachsende Frustration.

Denn Leipzig blieb das gefährlichere Team. Nkunku (29.) vergab fahrlässig und übersah dabei zudem den freistehenden Poulsen. Auch das Publikum wurde unruhig. Noch vor der Pause waren erste Pfiffe zu hören, zur Halbzeit wurden sie lauter.

Nach dem Seitenwechsel agierte RB lange weniger zielstrebig als zuvor. Oft trafen die Leipziger in den entscheidenden Momenten falsche Entscheidungen. Silva brach per Kopf nach einer Ecke den Bann, Nkunku machte alles klar.

(sid)



We have to fight weiter.

— Jonas Kamper