Sieg in Mainz: Klassenerhalt für Stuttgart greifbar

von Marcel Breuer | dpa17:34 Uhr | 21.05.2023
Stuttgart springt dank des Sieges in Mainz auf Platz 15.
Foto: Torsten Silz/dpa

Serhou Guirassy bleibt die Lebensversicherung des VfB Stuttgart im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga. Auch dank des elften Saisontores des Angreifers gewannen die Schwaben mit 4:1 (1:1) beim FSV Mainz 05 und verließen einen Spieltag vor dem Saisonende die Abstiegsplätze.

Vor Guirassys Tor zum 2:1 (64. Minute) hatte Marcus Ingvartsen die Gastgeber in Führung gebracht (23.), ehe VfB-Kapitän Wataru Endo (41.) der Ausgleich gelungen war. In der Schlussphase machten der eingewechselte Chris Führich (78.) und Tanguy Coulibaly (90.+1) alles klar.

Dem VfB droht aber auch weiterhin der dritte Abstieg innerhalb von sieben Jahren. Vor dem letzten Spieltag, an dem die Stuttgarter am Samstag (15.30 Uhr/Sky) daheim gegen die TSG 1899 Hoffenheim spielen, beträgt der Vorsprung des Tabellen-15. auf einen direkten Abstiegsplatz nur einen Zähler. Dennoch nähert der Auswärtssieg in Mainz die Hoffnung, dass Stuttgarts Trainer Sebastian Hoeneß seine Rettungsmission erfolgreich gestalten kann.

Der FSV kassierte hingegen die vierte Niederlage nacheinander. Sie bedeutete für den Tabellenneunten auch das Ende vom Traum an einer Europapokal-Teilnahme in der kommenden Saison.

Hoeneß, der Anfang April auf den glücklosen Bruno Labbadia gefolgt war, hatte vor der Partie angekündigt, er wolle sich nicht mit den Ergebnissen der Konkurrenten befassen. «Die Marschroute ist klar. Wir fahren dorthin, um zu gewinnen und die drei Punkte zu holen. Das ist mein Mindset und das habe ich auch so an die Spieler weitergegeben», hatte der Coach gesagt.

VfB kurzfristig ohne Sosa

In Mainz musste Hoeneß ohne Borna Sosa auskommen. Der zuletzt in der Kritik stehende kroatische Nationalspieler fiel nach Clubangaben wegen einer «Infektion im Mund-/Rachenraum» aus. Ohne Sosa hatten die Stuttgarter in dieser Saison bei acht Anläufen noch keinen Dreier einfahren können - das sollte sich ändern.

Allerdings starteten die Hausherren besser und hatten vor 33 305 Zuschauern die klareren Möglichkeiten. Zunächst scheiterte Karim Onisiwo, dessen Vertragsverlängerung bis 2026 kurz vor dem Anpfiff verkündet worden war, an Fabian Bredlow. Beim direkt darauffolgenden Eckball gelang Ingvartsen das 1:0. Die Antwort der Schwaben ließ eine Viertelstunde auf sich warten. Nach einem ruhenden Ball geriet Endo allerdings in Rücklage.

FSV-Trainer Bo Svensson, der mit fünf Wechseln in der Startelf für mehr mentale Frische sorgen wollte, konnte mit der Leistung seiner Mannschaft über weite Strecken zufrieden sein. Er stand die meiste Zeit mit den Händen in die Hüfte gestemmt am Spielfeldrand. Seine Miene verfinsterte sich dann aber zunehmend, als Endo nach einem Konter der sehenswerte Ausgleich gelang. Der Japaner hatte schon in der Vorsaison mit seinem Treffer in der vierten Minute der Nachspielzeit am letzten Spieltag die späte Rettung des VfB ermöglicht.

Nach dem Seitenwechsel blieben die Hausherren das aktivere Team. Einen Freistoß von Edimilson Fernandes parierte Bredlow. Stuttgart konzentrierte sich auf Konter, spielte diese aber nicht konsequent zu Ende. So musste ein Standard herhalten. Guirassy wurde nicht gedeckt und köpfte ein. Eine Antwort auf die Aufholjagd gelang den Mainzern nicht mehr, im Gegenteil: Sie mussten auch noch das dritte Gegentor durch Führich und den Schlusspunkt durch Coulibaly hinnehmen.(dpa)



Der FC Bayern ist wirklich das Null-plus-Ultra im deutschen Fußball.

— Friedhelm Funkel