Schiedsrichter-Chef Lutz Michael Fröhlich hat nach der heftigen Kritik von Heiko Herrlich eine Fehlentscheidung seiner Unparteiischen eingeräumt, zugleich aber den Coach des Fußball-Bundesligisten FC Augsburg wegen dessen Äußerungen ins Visier genommen.
Samstag, 30.11.2019
Gegenüber dem Fachmagazin kicker sprach Fröhlich am Dienstag von einer "schwierigen und komplexen Situation" beim Bundesligaspiel am Sonntag zwischen dem FCA und dem 1. FC Köln (1:1) und räumte ein: "Die fachlich richtige Entscheidung wäre in diesem Fall Strafstoß gewesen."
Allerdings wehrte er sich gegen die von Herrlich geäußerten Zweifel an der Objektivität von Video-Assistent Guido Winkmann. "Die Kritik an der Herkunft eines Schiedsrichters oder Video-Assistenten ist nicht sachlich und widerspricht dem Anspruch an Professionalität", sagte Fröhlich.
Wegen der Corona-Pandemie dürfen Schiedsrichter derzeit auch Spiele von Vereinen aus ihrem eigenen Landesverband leiten, um Reisen zu minimieren. Diese Praxis habe sich bislang "durchaus bewährt", so Fröhlich.
Nach dem Spiel hatte Herrlich von einem "Skandal" gesprochen: "Es geht hier um den Klassenerhalt und da sitzt einer, der 30 Kilometer weg von Köln lebt." Tatsächlich wohnt Winkmann in Kerken, das gut 85 Kilometer von der Domstadt entfernt ist.
(sid)
Die Schiedsrichter hören zu wenig auf ihren Bauch. […] Wir werden oft auch darauf programmiert du darfst nur das pfeifen, was du siehst. Absoluter Quatsch. Du musst auch mal was pfeifen, was du nicht gesehen hast.
— Ex-Schiedsrichter Urs Meier.