Schalke und die Zweikampfwerte: Wo sind die „Euro-Fighter“ hin?

von Carsten Germann17:00 Uhr | 18.08.2022
Foto: Imago

Schalke 04 hat sich in die Bundesliga zurück gespielt, nicht gekämpft. Das sagen zumindest die Zweikampfwerte bei S04 aus. Die Gelsenkirchener stellten einen neuen Negativ-Rekord auf.

„Auf dem Spielfeld kam mir das gar nicht so vor“, sagte Schalke-Neuzugang Tobias Mohr (26), Neffe von Bundesliga-Idol Jürgen Mohr (u. a. Köln, Hertha, Frankfurt und FC Saarbrücken, wurde am Donnerstag 64 Jahre alt, d. Red.), nach dem erlösenden 2:2 gegen Borussia Mönchengladbach.

Leider doch! Schalke 04 hat die schlechtesten Zweikampfwerte der Liga. Und das seit Beginn der Datenerfassung. Wenn wir diesen Hinweis geben, wissen Sie, liebe Leserinnen und Leser, dass etwas Besonderes passiert sein muss.

34,7 Prozent

2013/2014 wurden erstmals detaillierte Werte zur Zweikampfführung in der Bundesliga erhoben und seitdem hat kein Team eine schlechtere Zweikampfwerte als Schalke in dieser Saison und nach 2 Spieltagen. Die Mannschaft von Trainer Frank Kramer (50) kommt nur auf 34,7 Prozent gewonnener Zweikämpfe.

Zeigt das in Gelsenkirchen bitte nicht Huub Stevens („Wir hatten mehr Chancen than the Inter Milan“) und den in Ehren ergrauten „Euro-Fightern“ von 1997!

  • Mit dieser Quote hat S04 den bisherigen Negativ-Rekord der für ihr körperloses Spiel bekannten TSG 1899 Hoffenheim aus der Saison 2015/2016 (41,5 Prozent) klar unterboten. 
  • Schalke 04 hatte auch unter anderen Trainern in der Vergangenheit schlechte Zweikampfwerte. Seit 2013 gab es beispielsweise gegen den FC Augsburg unter Jens Keller nur 36 Prozent gewonnener direkter Duelle, ebenso 2016/2017 unter Markus Weinzierl gegen den VfL Wolfsburg sowie im Abstiegsjahr 2020/2021 unter der Regie des glücklosen Schweizers Christian Gross gegen RB Leipzig mit 36,7 Prozent.

Nie hatte Schalke weniger Ballbesitz!

Damit nicht genug. Auch in Sachen Ballbesitz hat der Bundesliga-Rückkehrer aus dem Revier noch Potenzial nach oben.

  • In den ersten beiden Spielen lag die Ballbesitz-Quote der „Knappen“ deutlich unter 40 Prozent.
  • 25 Prozent waren es beim Start in Köln (1:3), dabei spielte S04 allerdings lange in Unterzahl. Gegen Gladbach waren es 32 Prozent Ballbesitz.
  • Beide Werte sind die schlechtesten für Schalke 04 seit Beginn der Datenerfassung im Jahr 2013. 


Da war ich 18, ich glaubte immer noch, den Sprung schaffen zu können.

— MSV-Profi Peter Közle über seinen Wechsel vom FC Bayern zum FC Ampfing.