Schalke lebt – und dreht mal wieder ein Spiel

von Carsten Germann13:00 Uhr | 30.04.2023
Foto: Imago

2:1 gegen Werder Bremen nach 0:1 bis zur 81. Minute im Samstagabendspiel, bei Schalke 04 ist noch nicht Schicht im Schacht. Die „Knappen“ zeigten gegen die „Werderaner“ Kampfgeist und schafften ein statistisches Kunststück, das ihnen seit 2013 nicht mehr geglückt war.

Die Zuschauer in der Veltins Arena und die Schalke-Legenden auf der Tribüne wie Martin Max, einer der „Euro-Fighter“ von 1997, waren der Verzweiflung nahe.

Erst der 20. Torschuss der Schalker durch Liverpool-Leihspieler Sepp van den Berg (21) fand den Weg ins Bremer Tor. 1:1, doch das erste Bundesliga-Tor des Niederländers hätte S04 nicht wirklich weitergeholfen.

Zum Mann des Abends auf Schalke wurde aber Dominick Drexler. Erst verhinderte er gegen Marvin Ducksch das sichere 1:2 und den Knock-out, dann traf er 69 Sekunden später zum 2:1 für den Revierklub.

„Das ist einmalig“

Auch Drexler (4. Saisontor) war zuvor von S04-Trainer Thomas Reis ebenso eingewechselt worden wie van den Berg.

Die Schalke-Fans blieben noch minutenlang feiernd auf den Rängen. „Das ist einmalig, das erzeugt bei mir Gänsehaut“, sagte Sky-Experte Lothar Matthäus (62), der beim 2:1 eine Bierdusche ab bekam.

„Schalke muss diesen Schwung jetzt mitnehmen“, so Nico Seepe bei DAZN am Samstagabend, „sie haben von allen Abstiegskandidaten das schwerste Restprogramm.

Nach 10 Jahren

Mitnehmen werden die Gelsenkirchener in jedem Fall

  • den ersten Sieg über Bremen seit November 2019 und
  • die erste erfolgreiche Aufholjagd nach Pausenrückstand seit dem 9 November 2013. Und das ebenfalls gegen Werder Bremen. Damals drehten Kevin-Prince Boateng mit 2 Toren und Jefferson Farfan ein 0:1 durch Felix Kroos noch in einen 3:1-Heimerfolg.

Damals standen noch Timo Hildebrand und die späteren Rio-Weltmeister Julian Draxler und Benedikt Höwedes in der Schalker Startelf.

Werder Bremen, das am letzten Wochenende bei Hertha BSC so groß aufgespielt hatte (4:2) nützte es am Ende wenig, dass mit Marvin Ducksch, Torschütze zum 0:1, und seinem Sturmpartner Niclas Füllkrug (bleibt bei 16 Saisontreffern) erstmals seit 2008/2009 wieder zwei Werder-Stürmer jeweils mehr als 12-mal anschreiben konnten.

  • Das waren damals die Werder-Idole Diego (12 Tore) und Claudio Pizarro (16). 


Dazu müsste erst einmal ein Bundestrainer zum Betzenberg kommen. Der Letzte war meines Wissens Sepp Herberger.

— Mario Basler vom 1. FC Kaiserslautern über ein Comeback in der Nationalmannschaft