Aufsteiger Werder Bremen darf zu Recht zu den Überraschungen der noch jungen Saison 2022/2023 gezählt werden. Schalke 04 kämpft wie erwartet um jeden Punkt. Die „Knappen“ müssen vor allem mit einem personellen Umbruch nach der Erstliga-Rückkehr zurechtkommen. Das gelang seit 2008 nicht allen Aufsteigern. Quellen: Kicker-Sportmagazin / Eigene Recherche.
Die Aufsteiger und ihre Spieler-Fluktuation! Das Kicker-Sportmagazin (Ausgabe vom 26. September 2022) hat die Umbrüche der in die Bundesliga aufgestiegenen Klubs analysiert. Seit Wiedereinführung der Relegation 2008/2009 haben erst 3 spätere Bundesliga-Aufsteiger nach Rückkehr mehr als ein Drittel ihrer bisherigen Stammspieler (wobei nur Spieler mit mindestens 50 Prozent der Spielzeit berücksichtigt wurden) abgegeben.
2-mal zerbrachen die Aufsteiger mit 33 oder mehr Prozent Anteil an abgewanderten Spielern am Umbruch. Es waren dies 2013 Fortuna Düsseldorf und im letzten Jahr die SpVgg Greuther Fürth. Schalke 04 ging mit 40 Prozent Umbruch-Faktor in die aktuelle Saison, Werder Bremen hielt seine Aufstiegs-Elf komplett. Und die Anderen?
„Durch die Abgänge der Leistungsträger David Raum, Anton Stach, Paul Jaeckel und Sebastian Ernst hatten wir einen relativ großen Umbruch, den ein Aufsteiger mit unseren begrenzten wirtschaftlichen Möglichkeiten eigentlich nicht verkraften kann“, bilanzierte Fürth-Sportdirektor Rachid Azzouzi.
Aber: Auch der Verlust von bereits 10 Prozent des Stammspieler-Potenzials kann sich in der Bundesliga negativ auswirken.
Null Prozent Umbruch – und doch Abstieg
Der FC St. Pauli (2009/2010), Hertha BSC (2010/2011) und der SC Paderborn im 1. Bundesligajahr 2014/2015 hielten ihre Aufstiegs-Mannschaften gar komplett zusammen. Dennoch folgte der Wieder-Abstieg, wobei Paderborn im September 2014 zwischenzeitlich sogar Tabellenführer war.
Mit einer Abwanderungsquote von 27 Prozent die Klasse zu halten, das gelang einem Klub, der schon oft knifflige Aufgaben meisterte: Der 1. FC Kaiserslautern. Der FCK gab 2010 bei Aufstieg drei Stammspieler ab (Erik Jendrisek / Schalke, Dragan Paljic / Wisla Krakau und Manuel Hornig / Koblenz) und blieb 2011 dennoch drin.
Ich glaube, sein Problem liegt zwischen den Ohren.
— Werner Hansch über Uwe Leifeld, nachdem dieser mehrere hochkarätige Chancen vergeben hatte