Pascal Groß gab am Dienstag beim 2:2-Remis im 120-minütigen Testspiel gegen den FC Villareal sein Debüt für Borussia Dortmund. BVB-Trainer Nuri Şahin reagierte am Donnerstag in einer Medienrunde auf die Kritik am Transfer des 33-Jährigen, der in Dortmund ein Führungsspieler werden will.
„Für mich war wichtig, dass wir diesen Spielertypen bekommen“, sagte Şahin über den deutschen Nationalspieler. Der Transfer des Mittelfeld-Allrounders wurde vor allem wegen seines Alters kritisiert. Mitte Juni feierte Groß seinen 33. Geburtstag. Davon will Şahin jedoch nichts wissen. „Da ist mir völlig egal, wie alt er ist. Weil er ist ein Spieler, den wir so im Kader nicht hatten. Ich will, dass wir auf der zentralen Position verschiedene Profile haben und dieses Profil hat meiner Meinung nach ein bisschen gefehlt.“
Groß „denkt Fußball“, so der neue BVB-Trainer. Es mache ihm Spaß, mit dem Ex-Brighton-Profi über das Spiel zu sprechen. „Wir reden viel und wir merken immer wieder, dass wir abdriften zum Fußball, auch wenn du mal über etwas Normales reden willst mit dem Jungen. Es geht immer Richtung Fußball. Es macht echt viel Spaß und er wird uns sehr, sehr guttun.“ Auch BVB-Sportchef Lars Ricken hatte am Vortrag lobende Worte für Groß.
„Wir haben im Mittelfeld durch den Zugang von Pascal Groß, über den man eigentlich auch nur ins Schwärmen kommen kann, noch einmal Qualität und Flexibilität dazubekommen“, sagte der 48-Jährige. Für rund acht Millionen Euro Ablöse plus möglicher Boni wechselte Groß zu den Schwarzgelben. Beim Tabellenfünften der vergangenen Saison unterschrieb er einen Vertrag bis 2026. Der BVB ist seine erste deutsche Station seit sieben Jahren.
Der EM-Fahrer möchte bei seinem Herzensklub, dessen Fan er schon in seiner Kindheit war, eine wichtige Rolle einnehmen: „Ich probiere, gut zu spielen, meine Kollegen gut in Szene zu setzen, Verantwortung zu übernehmen und einfach mit Leistung voranzugehen.“ Auch bei seinem letzten Klub Brighton & Hove Albion in der Premier League war er ein Leistungsträger. Bei den ‚Seagulls‘ war er mehrmals Kapitän und bekam den Spitzennamen „Kaiser“. Mit seinen Leistungen, insbesondere in den vergangenen zwei Jahren, spielte er sich auch in den DFB-Kader.
Wer immer noch nicht kapiert hat, dass wir eine Bereicherung für Fußball-Deutschland sind, dem wollen wir gar nicht mehr helfen.
— Oliver Mintzlaff, Geschäftsführer von RB Leipzig, nach dem DFB-Pokalsieg 2022.