Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hat die Partnerschaft des FC Bayern mit Katars nationaler Fluggesellschaft Qatar Airways erneut verteidigt.
«Es ist kein Widerspruch, in unserer Heimat eine Anti-Rassismus-Kampagne ins Leben zu rufen, die hoffentlich global strahlt, mit Qatar Airways ein industrielles Sponsoring zu vereinbaren und dann in Katar deutlich zu machen, für welche gesellschaftlichen Werte der FC Bayern steht», sagte Rummenigge im Interview der «Welt am Sonntag» und sprach von «Wandel durch Annäherung».
Der Gastgeber der WM 2022 wird immer wieder wegen Verstößen gegen die Menschenrechte kritisiert, zuletzt hatte ein Bericht des britischen «Guardian» für Aufsehen gesorgt, demzufolge in den vergangenen zehn Jahren 6500 Gastarbeiter in dem Emirat verstorben seien. Katar wies die Kritik zurück. Die Fluggesellschaft Qatar Airways ist seit 2018 Bayern-Sponsor, der Rekordmeister bezieht zudem sein jährliches Wintertrainingslager in Katar.
«Angela Merkel hat 2018 den Mittelstand aufgefordert, mit Katar Geschäftsbeziehungen einzugehen, sich auf Partnerschaften einzulassen», sagte Rummenigge. «Nichts anderes machen wir. Der FC Bayern ist ein erfolgreicher Fußballclub, aber auch ein Wirtschaftsunternehmen, das ohne wirtschaftliche Partnerschaften in der Welt nicht bestehen könnte. Da geht es uns nicht anders als Konzernen wie VW, Daimler, der Deutschen Bank und vielen anderen, die wirtschaftlich auch mit katarischen Partnern zusammenarbeiten.»
Der 65-Jährige äußerte, dass die kritischen Berichte auch sagten, «dass es noch viel zu tun gibt in Katar. Das Land ist noch längst nicht auf dem Stand beispielsweise europäischer Standards bei den Rechten der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.» Der Fortschritt komme aber «eben Schritt für Schritt». Zudem verwies Rummenigge auf Aktivitäten des Rekordmeisters in Katar: «Wo immer der FC Bayern auftritt, vertreten wir auch unsere deutschen und europäischen Werte.»
Allerdings dürfe der Fußball nicht überstrapaziert werde. «Er kann nicht die ganze Welt retten», sagte Rummenigge. «Ich habe manchmal den Eindruck, dass einige das derzeit von ihm verlangen.»
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(dpa)
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