In der letzten Saison stand Werder Bremen vor dem Super-Gau. Dem langjährigen Bundesligisten drohte der Gang in die zweite Liga. In den schwierigen Zeiten gab es allerdings Unterstützung von Top-Klub Bayern München. Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge gab Trainer Florian Kohfeldt damals warme Worte mit auf dem Weg.
Das Aufeinandertreffen von Bayern München und dem SV Werder Bremen ist ein alter Klassiker der Bundesliga-Historie. Vorstandsvorsitzender des FCB Karl-Heinz Rummenigge erinnert sich gerne an die brisanten Partien der Vergangenheit. „Ich habe da die eine oder andere bittere Niederlage im Kopf, unter anderem bei uns damals im Münchner Olympiastadion. Aber besonders gerne erinnere ich mich auch an eines der ersten Spiele von Franck Ribéry im Weserstadion. Wir haben 4:0 gewonnen, und Franck spielte Galafußball. Damals bin ich extra für dieses Spiel aus meinem Sylt-Urlaub nach Bremen geflogen. Als wir abends wieder zurück waren, gab es eine extra gute Flasche Wein. Das Spiel hatte Spaß gemacht“, gibt er im Interview mit dem „Weser Kurier“ zu Protokoll.
Aufgrund dieser schönen Erinnerungen und Gemeinsamkeiten wäre es für den 65-Jährigen auch ein Unding gewesen, wenn der SVW den Gang in die Zweitklassigkeit hätte antreten müssen: „Bremen ist ein wichtiges, traditionsreiches Mitglied der Bundesliga. Werder war schon bei der Gründung dabei. Sie haben eine gelebte, starke Fankultur und sind eine Marke im deutschen Fußball. Werder wurde viermal Meister und sechsmal DFB-Pokalsieger, an diesem Verein hängen viele Herzen, vor allem in Norddeutschland. Als wir in der Rückrunde dort gespielt haben, sagte ich zu Florian Kohfeldt nach dem Spiel: „Nicht aufgeben, weitermachen, drin bleiben!“
Am kommenden Samstag treffen die beiden Klubs wieder einmal aufeinander. In München hat Werder bisher achtmal gewinnen können. 41 Heim-Partien gingen an die Münchner Bayern. Der letzte Sieg der Gäste datiert vom 20. September 2008. Dort schlug die Weser-Elf die Bayern mit 5:2. Mit dabei übrigens auf Bremer-Seite: Der heutige Bayern-Botschafter Claudio Pizarro und SVW-Sportdirektor Frank Baumann.
Siege sind schön. Aber davon lassen sich Banken wenig beeindrucken.
— René C. Jäggi