Rüpeln unterm Bayer-Kreuz – Die Fairness-Tabelle der Hinrunde

von Carsten Germann16:30 Uhr | 22.12.2021
Foto: Imago

Die Bundesliga ist in der Winterpause. Sie wird im Januar laut Corona-Beschluss vom 21. Dezember 2021 wieder mit „Geisterspielen“ zurückkehren. Vielleicht ist das für manchen Spieler gut so, denn die triste Atmosphäre vor leeren Rängen könnte auch die Gemüter abkühlen. Mit Zuschauern lieferte ein Spitzenteam die meisten Karten.

Es ist Bayer Leverkusen. Die Mannschaft, die unter dem Bayer-Kreuz zu Hause ist, legt mitunter zu oft ein Temperament wie der emotionale Sportdirektor Rudi Völler (61 / „Ach, der Schiedsrichter ist neutral ?!“) an den Tag.

Über diesen „Titel“ freut sich in Leverkusen niemand…

In der Bundesliga-Fairness-Tabelle (Quelle: DFB.DE) steht der Europa-League-Teilnehmer aus Leverkusen auf dem letzten Platz. 50 Punkte rüpelte sich die Bayer-Elf zusammen, davon waren allein 42 durch Gelbe Karten, die sich mit jeweils einem Minuspunkt in der Fairplay-Wertung niederschlagen. Dazu kommen ein Platzverweis per Gelb-Rot (drei Punkte) und einmal glatt Rot (fünf Punkte). „Kartenkönig“ ist Moussa Diaby von Bayer 04, mit zehn Gelben und einer Gelb-Roten Karte. Und das in 15 Spielen! Ein Titel, auf den der 22-jährige Franzose sicher nicht stolz ist. Ebenfalls kein Kind von Traurigkeit ist Leverkusens Robert Andrich mit drei Mal Gelb und ein Mal glatt Rot.

2 Frankreich-Profis als „Karten-Könige“

45 Punkte fuhr der VfL Wolfsburg ein – allerdings nur bei den Karten. 37-mal zeigten die Schiedsrichter Gelb für einen Spieler des VfL Wolfsburg, dazu auch je einmal die Ampelkarte und einmal direkt Rot. Häufigster Kaffeegast bei den Referees war mit Maxence Lacroix ebenfalls ein Profi aus Frankreich. Der Abwehrspieler holte sich beide Platzverweise bei den „Wölfen“ ab…

Rang drei in der Karten-Rangliste geht an den VfB Stuttgart. 32-mal sahen Spieler der Schwaben Gelbe – genauso viele wie bei Borussia Dortmund. Einzig die glatt Rote Karte für Waldemar Anton lässt den VfB vor dem BVB, der zwei Gelb-Rote Karten hinnehmen musste.

Nur 18-mal Gelb für den Gewinner der Hinrunde

Komplett ohne Platzverweis kam das Überraschungsteam durch die Vorrunde: Der SC Freiburg. Nur 18 Gelbe Karten für die Mannschaft aus dem Breisgau, die 2021 mit der besten Platzierung (Rang drei) ihrer Liga-Historie abschließt. Kein einziger Freiburger Spieler geriet dabei auf die Streich-Liste, der Sport-Club blieb ohne Platzverweis. Damit lag Freiburg vor dem FC Bayern. 15-mal gab es nur Gelb gegen die Münchner und ein Mal musste mit Monsieur Le Pavard ein Bayern-Spieler vorzeitig mit Rot vom Platz.

Dass Leipzig auf Rang zehn steht und ohne Auswärtssieg blieb, ist wohl auch ein Resultat der mitunter zu zahmen Spielweise der „Roten Bullen.“ 25 Gelbe Karten, kein Platzverweis, das ist Platz drei im Fairplay-Ranking. Anständig, aber vermutlich hatte Trainer Jesse Marsch seinen Spielern zu selten gesagt, dass die Bundesliga „kein fucking Freundschaftsspiel“ ist…



Rijeka hat sich aus der Kiste erhoben und die Austria liegt noch zwei Meter tiefer unten.

— Alfred Tatar zum Spiel Austria Wien gegen NK Rijeka