Lukas Podolski kann sich eine Rückkehr zum 1. FC Köln vorstellen. Er habe „gute Gespräche“ mit den Verantwortlichen des ‚Effzeh‘ geführt. Das sagte der 38-Jährige in einem Interview mit „Sky“. Der Offensivspieler spielt seit 2021 für Górnik Zabrze in Polen. Sein Vertrag beim aktuellen Tabellensiebten der Ekstraklasa läuft noch bis 2025 – dann wäre er 40 Jahre alt.
Samstag, 13.01.2024
Obwohl der gebürtige Pole aktuell in seinem Heimatland spielt, ist er mit dem 1. FC Köln verbunden wie wohl kein anderer. In der Saison 2003/04 startete er in der Domstadt eine Karriere, die 2014 mit dem Weltmeistertitel gipfelte. Zwischen 2003 und 2006 sowie 2009 und 2012 bestritt das Eigengewächs in 181 Partien für die Kölner (86 Tore, 41 Assists). Aktuell läuft es für seinen geliebten ‚Effzeh‘ jedoch alles andere als rund.
Der 1. FC Köln steckt als Tabellen-17. tief im Bundesliga-Abstiegskampf. Zudem wurde dem Klub eine Transfersperre bis Januar 2025 auferlegt. Konkret wollte sich Podolski nicht zu den aktuellen Geschehnissen am Geißbockheim äußern. Er wisse aber um die aktuelle Situation, die „finanziell und sportlich nicht rosig“ ist. „Aktuell ist die Situation scheiße! Aber man hat nichts zu verlieren. Jeder weiß, um was es geht“, so der 38-Jährige. „Am wichtigsten ist es jetzt erstmal, die sportlichen Probleme zu lösen und die Klasse zu halten. Das muss der Fokus bis Mai sein.“
Aufgrund der Transfersperre würden „viele vielleicht schon nicht mehr mit dem 1. FC Köln rechnen.“ Allerdings sieht Podolski darin auch eine mögliche Chance, um „den Spieß umzudrehen.“ Auch der neue Trainer Timo Schultz soll neuen Schwung bringen. Podolski kennt ihn gut: „Ich habe gegen ihn selbst noch gespielt, als er beim FC St. Pauli war.“ Er wünschte dem Neuen „das Allerbeste“, betonte aber auch, dass der Verein im Mittelpunkt stünde: „Es geht um den gesamten Verein, die Mitarbeiter, die Stadt und ich hoffe, dass das alle gemeinsam packen.“
Ähnlich bescheiden sprach der Linksfuß über eine mögliche Rückkehr zum ‚Effzeh‘. Die erste Möglichkeit in diesem Jahr habe der Verein jedoch verpasst. „Ich hatte ja auf die Trainerstelle gehofft, aber da hat sich keiner gemeldet“, scherzte er. Somit sei er weiterhin „zu weit weg“, um dem 1. FC Köln helfen zu können. Für die Zukunft könne er sich eine Position im Klub – „näher als jetzt“ – aber „gut vorstellen“ und führte bereits „gute Gespräche“ mit den Verantwortlichen.
„Es freut mich sehr, dass der Verein den Kontakt zu mir gesucht hat. Das war beim alten Vorstand nie der Fall, aber jetzt hatte ich schon ein paar Termine am Geißbockheim mit den Verantwortlichen“, zeigte sich Podolski angetan. „Wir haben schon Ideen ausgetauscht, das finde ich sehr schön. Nach der Karriere muss ich erst einmal entscheiden, was ich will.“
Vorerst ist er „noch aktiver Fußballer“ und könne nicht sagen, wann eine Rückkehr zum Thema werde. Ohnehin gebe es in Köln derzeit genügend Baustellen und Schwierigkeiten, die wichtiger sind. „Es gibt erstmal wichtigeres dort, als in den kommenden zwei Wochen einen Platz für Lukas Podolski zu finden. Wichtig ist, dass der Verein die Klasse hält – und dann werden sicher weitere Gespräche stattfinden.“
Ob von nah oder fern: Podolski hat mit dem 1. FC Köln eine „riesengroße“ Verbundenheit und das wird auch so bleiben. Der 130-malige deutsche Nationalspieler stieß mit zehn Jahren zum Klub am Rhein. „Ich kam aus Polen und kannte die Sprache nicht. Ist doch klar, dass der 1. FC Köln mein Verein ist und ich den Verein unterstütze.“ Eine mögliche Rückkehr würde bei den ‚Effzeh‘-Fans vermutlich großen Anklang finden. Zunächst sollte der Blick aber auf das erste Heimspiel 2024 gegen Heidenheim gerichtet werden, so Podolski. „Darauf muss man sich fokussieren. Alles andere ist nur Gelaber.“
Von den Themen der Vergangenheit will er nichts wissen. „Alle anderen Dinge wie die finanziellen Aspekte, Probleme mit der Stadt oder das Thema Baumgart sollte man erst mal hinter sich lassen.“ Dem ‚Effzeh‘ steht ein schwieriges Halbjahr bevor, welches jedoch mit guter Zusammenarbeit im Klub bewältigt werden kann. Die kommende Woche sei laut Podolski ein wichtiger erster Schritt. „Wichtig ist jetzt, dass man gegen Heidenheim im Heimspiel mit einem Sieg ins neue Jahr startet, um Euphorie in die kommenden Wochen mitzunehmen.“
Früher hast du die Spieler ganz anders anscheißen können.
— Robert Schwan, langjähriger Manager von Franz Anton Beckenbauer.