Rettung des VfB Stuttgart: Nicht ohne unseren Negativ-Rekord...

von Carsten Germann09:00 Uhr | 16.05.2022
Foto: Imago

Seit Samstag wissen wir: Der VfB Stuttgart bleibt in der Bundesliga. Mit einem 2:1 (1:0) gegen den 1. FC Köln in der Nachspielzeit überflügelte der schwäbische Bundesligist Hertha BSC, das 1:2 in Dortmund unterlag. Aber die Bilanzen – Heilig’s Blechle!

„Um 17.28 Uhr brach der Wahnsinn aus!“, so titelte BILD am SONNTAG zur Last-Minute-Rettung des VfB Stuttgart gegen Köln in der 2. Minute der Nachspielzeit. Es waren in der Tat unglaubliche Jubelszenen – und es wurden Erinnerungen wach.

So, wie Stuttgart 1992 in der 86. Minute in Leverkusen die Meisterschaft holte, sicherte man sich fast auf den Tag genau und in Retro-Trikots von 1992 in der allerletzten Spielphase den Liga-Erhalt. „Als das 2:1 gefallen ist“, sagte VfB-Idol Hansi Müller bewegt dem Boulevardblatt BamS, „hat das Stadion vibriert.“

Stuttgart stand an 11 der letzten 15 Spieltage unter dem ominösen Strich

Trotz des Kopfball-Torpedos von Wataru Endo bleibt ein Fakt stehen, der den Stuttgartern nicht gefallen kann.

Der VfB Stuttgart kassierte in allen 17 Heimspielen mindestens ein Gegentor pro Partie. Das ist Vereins-Negativ-Rekord.

Mit dem 1. FC Köln in Person von Anthony Modeste (20. Saisontreffer) konnte auch der 17. Gegner in Stuttgart knipsen.

17-mal ohne ,,weiße Weste“

Dass die Stuttgarter keines ihrer Heimspiele – gegen Bayern München setzt es am 14. Dezember 2021 ein 0:5 – ohne Gegentor gestalten konnten, das hatte es in 59 Jahren Bundesliga nur ein Mal gegeben.

Nur Rot-Weiß-Essen kassierte in 17 Heimspielen in der Saison1973/74 immer mindestens ein Tor pro Heimspiel im Heimspiel an der Hafenstraße.

Die Essener mussten damals gleich im ersten Heimspiel ein 2:6 gegen Borussia Mönchengladbach und später ein 2:5 gegen Schalke 04 hinnehmen. Dennoch hielt die Mannschaft aus dem Ruhrgebiet mit Trainer Diethelm Ferner – wie nun der VfB Stuttgart – auf Rang 13 die Bundesliga.

Stuttgart gewann vor dem letzten Spieltag nur eines der letzten 4 Heimspiele (3:2 gegen den FC Augsburg) und sprang mit dem ersten Sieg seit dem 19. März 2022 und dem Erfolg gegen die Augsburger am 27. Spieltag über die Abstiegszone.



Wenn Regisseure anfangen, Gesichter zu zeigen, heißt das: Auf dem Spielfeld ist wenig los.

— Steffen Simon