Remis gegen Bremen: Mainz darf weiter von Europa träumen

von Marcel Breuer | dpa17:44 Uhr | 08.04.2023
Bremens Leonardo Bittencourt (r) und der Mainzer Leandro Barreiro kämpfen um den Ball.
Foto: Uwe Anspach/dpa

Der FSV Mainz 05 hat seine Erfolgsserie in der Fußball-Bundesliga auf acht Spiele ohne Niederlage ausgebaut und darf weiter von Europa träumen.

Die Rheinhessen mussten sich gegen Aufsteiger Werder Bremen nach einer irren Schlussphase zwar mit einem 2:2 (0:0) begnügen, bleiben als Tabellenachter mit 41 Punkten aber weiter im Rennen um einen internationalen Startplatz. 

Ludovic Ajorque brachte die Hausherren in der 85. Minute in Führung, die Jens Stage (87.) egalisierte. Nach dem 2:1 durch Nelson Weiper (90.+3) sahen die Mainzer schon wie der Sieger aus, doch Werder schlug durch Nationalstürmer Niclas Füllkrug (90.+5) erneut zurück. 

Nach solch einer Dramatik hatte es lange nicht ausgesehen. Die Mainzer legten zwar forsch los, konnten sich gegen die kompakte Werder-Defensive trotz zunächst klarer Feldvorteile jedoch keine Chancen herausspielen. 

Der Aufsteiger aus Bremen setzte zunächst vornehmlich auf Konter, ließ dabei aber oft die nötige Präzision vermissen. Dennoch bot sich den Gästen nach 20 Minuten die Möglichkeit zur Führung. Nationalstürmer Niclas Füllkrug scheiterte mit einer Direktabnahme am gedankenschnell reagierenden FSV-Torwart Robin Zentner.

In der Folge verflachte das Niveau der kampfbetonten Partie. Das Geschehen spielte sich weitgehend zwischen den Strafräumen ab, da es beiden Teams an der nötigen Kreativität mangelte. Immer wieder wurden lange Bälle geschlagen, was sich als untaugliches Mittel erwies. So ging es fast zwangsläufig torlos in die Pause.

Kurz nach dem Wechsel lag der Ball dann zwar im Bremer Tor, doch der Mainzer Jubel über die vermeintliche Führung kam zu früh. Anton Stach stand beim Abschluss im Abseits, sodass der Treffer nicht zählte.

Die Hausherren taten nun wieder mehr für das Spiel und kamen nach einer Stunde gleich zu zwei guten Gelegenheiten. Erst scheiterte Dominik Kohr mit einem Kopfball an Werder-Torhüter Jiri Pavlenka, dann verzog Ajorque per Kopf knapp.

Bremen geriet nun stärker unter Druck und konnte nur selten eigene Offensivakzente setzen. Bei Mainz machte sich die Hereinnahme von Jae-Sung Lee positiv bemerkbar. Der quirlige Südkoreaner war kaum zu stellen und initiierte immer wieder gefährliche Angriffe.

Ein Treffer wollte den Rheinhessen jedoch weiterhin nicht gelingen, weil auch Edimilson Fernandes (71.) aus spitzem Winkel an Pavlenka scheiterte. Das hätte sich wenig später fast gerächt, als Füllkrug völlig frei zum Abschluss kam, den Ball aber Zentner in die Arme köpfte.

Ansonsten waren aber die 05er am Drücker. Gut zehn Minuten vor Schluss scheiterte Lee innerhalb weniger Sekunden gleich zweimal an Pavlenka, der sich dann aber doch noch geschlagen geben musste. Nach einem Gewühl im Strafraum sprang der Ball vor die Füße von Ajorque, der mit einem trockenen Flachschuss vollendete. Die Mainzer Freude währte aber nur kurz, denn Stage glich umgehend per Kopf aus. In der Nachspielzeit überschlugen sich dann die Ereignisse.(dpa)



Ich sehe in der Bundesliga Spieler, denen springt beim Stoppen der Ball weiter vom Fuß, als ich ihn jemals schießen konnte.

— Horst Köppel