Relegation: HSV hat „das Momentum“ – und diese Zahlen auf seiner Seite

von Carsten Germann13:00 Uhr | 19.05.2022
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Der Hamburger SV spielt am Freitag doch noch in Berlin. Zwar nicht im DFB-Pokalfinale, aber im Relegations-Hinspiel bei Hertha BSC. Dass die Hamburger diese Spiele noch erreichen würden, schien lange unwahrscheinlich. Doch viele Fakten machten es möglich – und einige davon könnten sogar der große Pluspunkt für den HSV sein. Fussballdaten.de nennt eine Auswahl.

Felix Magath
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„Wir haben das Momentum auf unserer Seite“, sagte Hamburgs Trainer Tim Walter (46) am Montag. Das 3:2 (0:1) bei Hansa Rostock am vergangenen Sonntag (Fussballdaten.de berichtete) machte diese Konstellation erst möglich. HSV gegen Felix Magath (68). Der gefallene Bundesliga-Dino gegen den Torschützen bei beiden Europapokal-Erfolgen, 1977 gegen den RSC Anderlecht (Pokalsieger-Cup) und 1983 gegen Juventus Turin (Landesmeister).

Felix Magath war 1995 bis 1997 auch Trainer des HSV, zuvor seit 1993 Assistenz-Coach. Nun soll der Altmeister Hertha BSC vor dem Sturz in die Zweitklassigkeit retten.

Beim Hamburger SV gelang mit Tim Walter ein sensationell anmutender Saison-Endspurt. „Ich habe viele Spiele der 2. Bundesliga gesehen und der HSV war für mich die beste Mannschaft“, sagte Felix Magath der BILD-Zeitung (Hamburg-Ausgabe, 16. Mai 2022). Könnte man so sehen.

Diese Zahlen sprechen vor dem Duell mit Magath für den HSV

Der HSV wurde zum ersten Team in der Geschichte der 2. Bundesliga, dem in der Top 3 der Liga seit Einführung der Drei-Punkte-Regel eine Aufholjagd mit 7 Zählern Rückstand gelang

Am 31. Spieltag und vor dem 4:2 bei Jahn Regensburg stand der Klub aus Norddeutschland noch auf Rang sechs, ehe man die nächsten 5 Spiele allesamt gewann

  • Dazu kommt, dass mit HSV-Torjäger Robert Glatzel der erst dritte Stürmer seit 2001 über die Marke von 20 Saisontoren plus X sprang – das gelang zuvor nur Simon Terodde (24 Treffer, 2021) und Sergej Barbarez (22 / 2001), kein Hertha-Spieler kommt auf eine solche Tor-Anzahl 2021/2022
  • Mit 0,74 Treffern pro Partie war nur Simon Terodde von der Tor-Quote her in der 2. Liga beim HSV besser als Glatzel (0,65 pro Tor)

Schwache Schlussminuten

Umgekehrt hatte Hertha BSC in der Bundesliga 3 „Matchbälle“ ab dem 32. Spieltag – und holte aus diesen Partien nur einen Punkt!

  • In 8 Spielen unter Interimscoach Magath fuhr der „Big City Club“ lediglich 10 Zähler ein und verlor die letzten beiden Spiele
  • Die Berliner zeigten vor allem in Bielefeld (1:1 / Nachspielzeit), gegen Mainz 05 (ab der 81. Minute) und beim BVB (1:2 / 84.) in der Schlussphase große Konzentrationsschwierigkeiten


Meine Unbekümmertheit wandelte sich in kontrollierte Spontaneität.

— Mehmet Scholl