Für eine Ablösesumme von 25 Millionen wurde Lucas Tousart zum teuersten Neuzugang der Vereinsgeschichte. Ab der kommenden Saison wird der Mittelfeldspieler im Trikot von Hertha BSC auflaufen, nachdem er in der vergangenen Saison noch zu Olympique Lyon ausgeliehen war. Im Interview mit der „SportBild“ spricht der Neuzugang über seinen Wechsel nach Deutschland, den Vergleich mit PSG und Trainer Bruno Labbadia.
Lucas Tousart
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Bereits im Winter entschied sich der damals 22-Jährige für ein Engagement in der Hauptstadt. „Für mich war es wichtig, mal etwas Neues kennenzulernen. Die Bundesliga hat mich sehr angezogen, dann gab es den Kontakt mit Berlin – und Hertha ist ein Klub mit großen Ambitionen“, begründet Tousart seinen Wechsel. Auch der Einstieg von Investor Lars Windhorst war für den defensiven Mittelfeldspieler ein ausschlaggebender Grund: „Hertha ist dank des neuen Partners in der Lage, gute Spieler wie zum Beispiel im vergangenen Winter Matheus Cunha zu verpflichten, und das bringt den Klub voran. Der Investor stellt die finanziellen Mittel zur Verfügung, die im heutigen Fußball sehr wichtig sind.“
Tousart hält indes eine ähnliche Entwicklung wie bei Paris Saint Germain für möglich. Durch einen Investoreinstieg reifte der französische Klub zum Liga-Primus und sicherte sich in den vergangenen sieben Jahren insgesamt sechs Meisterschaften. „Wenn Hertha weiter wächst und solche Spieler mit großer Klasse verpflichten könnte, könnte Hertha ein Klub wie Paris werden.“ Dennoch sieht der Franzose die Hertha vom Ligue 1-Riesen noch weit entfernt: „Verratti, Thiago Silva, Marquinhos und danach Neymar und Mpappe, sie haben sehr viel investiert. Das ist aktuell noch nicht wirklich vergleichbar, eine andere Dimension.“
In Berlin möchte der Franzose, dessen Stärken insbesondere im Passspiel und im Zweikampf liegen, alles dafür tun, um die Hertha wieder nach Europa zu führen. International, so Tousart, sei die „Alte Dame“ ohnehin schon bekannt: „Man kennt Hertha als Hauptstadtklub. In Frankreich wird viel Bundesliga im Fernsehen geschaut.“ Ein wichtiges Signal sei zudem die Verpflichtung von Trainer Bruno Labbadia gewesen: „Die Trainerwechsel im vergangenen Jahr wirkten wie ein Zeichen von fehlender Stabilität. Seit der Ankunft von Bruno Labbadia wirkt der Klub viel gefestigter und geordneter.“ Ohnehin weiß der Mittelfeldspieler über seinen Fußballlehrer zu schwärmen: „Er hat eine gute Spielidee. Der erste Eindruck ist sehr gut. Er ist ein sehr guter Coach, sehr geradeheraus und strikt. Ein strenger Deutscher. Und er will viel mit uns erreichen.“
Wenn die nicht getroffen hätten, hätten wir gewonnen.
— Howard Wilkinson