Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck hat mit Unverständnis auf die heftige und zum Teil unsachliche Kritik des Mainzer Trainers Bo Svensson an seiner Elfmeter-Entscheidung für Schalke 04 reagiert.
Freitag, 05.05.2023
«Ich bin ein bisschen enttäuscht, weil er eine alte Sache in Augsburg ausgepackt hat. Damals habe ich einen Fehler gemacht und mich dafür auch entschuldigt. Das hat er mir aufs Brot geschmiert. Er hat gesagt, ich hätte damals schon beschissen. Das finde ich schade und enttäuschend», berichtete Jöllenbeck über den Disput mit Svensson nach der Mainzer 2:3-Niederlage am Freitagabend. «Dann braucht man auch nicht weiterzureden.»
«Das Halten von Caci war relevanter»
Jöllenbeck hatte in der Nachspielzeit nach Ansicht der TV-Bilder einen Strafstoß für Schalke verhängt, nachdem Marius Bülter im Strafraum von seinem Gegenspieler Anthony Caci am Trikot gehalten worden war. Bülter traf in der 102. Minute zum Sieg für Schalke. Zwar habe der Schalker Angreifer zuvor am Trikot des Mainzers gezupft, «aber das Halten von Caci war relevanter. Ich kann mit der Entscheidung so herum wesentlich besser leben», sagte Jöllenbeck. Er sei deshalb froh, dass sich der Video-Assistent eingeschaltet habe.
Svensson hatte die Elfmeter-Entscheidung kurz nach dem Abpfiff in der ersten Emotion als «Frechheit» und «Skandal» bezeichnet. Später entschuldigte er sich dafür. «Die Wortwahl war zu heftig und überzogen, das bedauere ich», sagte der Däne und räumte zudem ein: «Noch einmal über das Augsburg-Spiel zu sprechen, war ein Fehler von mir.» Im April 2022 hatte Jöllenbeck bei der 1:2-Niederlage der Mainzer in Augsburg ebenfalls einen Elfmeter gegen die 05er verhängt und dies hinterher als Fehlentscheidung bezeichnet.
«Für mich ist es eine klare Fehlentscheidung»
Eine solche lag nach Meinung von Svensson auch gegen Schalke vor. «Wenn man die TV-Bilder anschaut, sieht man, dass der Schalker zuerst zieht. Das ist kein Foul, aber wenn unser Spieler zieht, ist es ein Foul. Das ist ein Erklärungsproblem. Für mich ist es eine klare Fehlentscheidung», bekräftigte er. Ein Nachspiel muss der 43-Jährige aber wohl nicht fürchten, denn Jöllenbeck wird die verbale Auseinandersetzung nach eigener Aussage nicht im Spielbericht festhalten. (dpa)
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