Rätselraten nach Wechselfehler: Welche Regel trifft zu?

von Marcel Breuer | dpa12:35 Uhr | 03.04.2022
Der Wechselfehler des FC Bayern im Spiel beim SC Freiburg hat Rätselraten um die Regel-Auslegung ausgelöst.
Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Der Wechselfehler des FC Bayern im Bundesliga-Spiel beim SC Freiburg hat Rätselraten um die Regel-Auslegung ausgelöst. Auch Experten streiten darüber, welcher Passus der Regularien des Deutschen Fußball-Bundes in diesem Fall zu Anwendung kommen müsste.

Die Münchner hatten kurz vor Schluss für einige Sekunden mit zwölf Profis gespielt, weil Kingsley Coman bei seiner geplanten Auswechslung wegen einer falsch angezeigten Rückennummer nicht gleich den Platz verlassen hatte.

Möglich wäre in diesem Fall die Anwendung der Regel 3 der Fußball-Regeln des DFB. Darin heißt es unter anderem im Abschnitt «Zusätzliche Personen auf dem Spielfeld»:

«Wenn ein Teamoffizieller, ein Auswechselspieler, ein ausgewechselter oder des Feldes verwiesener Spieler oder eine Drittperson das Spielfeld betritt, muss der Schiedsrichter:

Bei einer Spielunterbrechung aufgrund eines Eingriffs durch:

Schiedsrichter Christian Dingert hatte das Missgeschick beim Bayern-Wechsel erst verspätet bemerkt und die Partie unterbrochen. Nach minutenlangen Debatten setzte der Referee die Begegnung mit Schiedsrichterball fort. Zum Zeitpunkt des Wechselfehlers führten die Bayern 3:1, am Ende gewannen sie 4:1.

Debattiert wird darüber, ob in diesem Fall auch Paragraf 17 Absatz 4 der Rechts- und Verfahrensordnung des DFB angewendet werden könnte. Darin heißt es:

«War in einem Spiel ein Spieler nicht spiel- oder einsatzberechtigt, so ist das Spiel für die Mannschaft, die diesen Spieler schuldhaft eingesetzt hatte, mit 0:2 verloren und für den Gegner mit 2:0 gewonnen zu werten, es sei denn, das Spiel war nach dem Einsatz des nicht spiel- oder einsatzberechtigten Spielers noch nicht durch den Schiedsrichter fortgesetzt. In diesem Fall bleibt die Spielwertung bestehen.»

(dpa)



Der FC Bayern ist wirklich das Null-plus-Ultra im deutschen Fußball.

— Friedhelm Funkel