Protest gegen Rassismus: Hertha BSC geht auf die Knie

von Jean-Pascal Ostermeier | sid17:29 Uhr | 14.10.2017
Herthas Spieler knieten vorm Anpiff aus Protest nieder
Foto: PIXATHLON/SID

Fußball-Bundesligist Hertha BSC hat vor dem Heimspiel gegen Schalke 04 am achten Spieltag ein Zeichen gegen Rassismus gesetzt. Unmittelbar vor dem Anpfiff kniete sich die gesamte Mannschaft vor dem Mittelkreis hin und schloss sich so als erstes deutsches Team dem Protest vieler US-Sportler gegen die Politik von US-Präsident Donald Trump an. Auch die gesamte Berliner Bank mit Trainer Pal Dardai und Manager Michael Preetz ging auf die Knie.

Der Verein postete kurz nach dem Anpfiff ein Foto der Aktion auf Twitter und schrieb dazu: "Hertha BSC steht für Vielfalt, Toleranz und Verantwortung! Für ein Berlin, das auch in Zukunft weltoffen ist! #TakeAKnee #hahohe".

Der Ursprung dieser Protestwelle liegt in der US-Footballliga NFL. Zahlreiche Profis knien seit einiger Zeit beim traditionellen Abspielen der Nationalhymne vor den Partien, um sich gegen Rassendiskriminierung und Polizeigewalt in den USA stark zu machen. Nachdem Trump deshalb Spieler, Liga und Klubbesitzer öffentlich angegriffen hatte, nahmen die Proteste zu.

Seit Wochen schon spitzt sich die Auseinandersetzung zwischen dem US-Präsidenten und der NFL zu. 2016 hatte der frühere 49ers-Quarterback Colin Kaepernick als erster Spieler seinem Protest explizit gegen Rassismus und Polizeigewalt mit dem Kniefall Ausdruck verliehen. Seitdem hat er viele Nachahmer gefunden. Kaepernick ist seit dieser weltweit beachteten Aktion arbeitslos, kein Klub will ihn unter Vertrag nehmen.

(sid)



In der Türkei hängt in jeder Kneipe ein Bild von Atatürk. Hier in Kaiserslautern hängt fast überall Fritz Walter.

— Friedel Rausch