Pokalaus, Trainerwechsel, Emotionen – Das war das BVB Jahr 2022

von marcel.gross14:40 Uhr | 31.12.2022
Foto: Getty Images
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An das Jahr 2022 werden sich die BVB-Fans wahrscheinlich eher ungerne zurückerinnern. Viele Rückschläge mussten die Anhänger des schwarz-gelben-Klubs verkraften und kaum ein Monat verging, ohne dass es schlechte Nachrichten gegeben hat. Es gab aber auch schöne und emotionale Momente. Ein Jahresrückblick.

Borussia Dortmund
Bundesliga
Rang: 5Pkt: 19Tore: 22:18

Januar – große Ernüchterung zum Jahresstart

Das Jahr startete mit großen Erwartungen und behielt erstmal eine große Enttäuschung parat. Nachdem das Team von Trainer Marco Rose damals noch im ersten Pflichtspiel des Jahres einen 0:2 Rückstand in Frankfurt zu einem 3:2 Auswärtssieg drehen konnte, kam es nur zehn Tage später zum bitteren Ausscheiden im DFB-Pokal gegen den FC St. Pauli. Nach dem desaströsen Ausscheiden aus der Champions League 2021 war dies der nächste Nackenschlag für Marco Rose – und kein guter Start ins Jahr 2022. Die nächste Titelchance war Futsch.

Februar – die nächste Titelchance ist weg

Anders als in den Januar ist der BVB in den Februar mit einer Niederlage gestartet. 2:5 hieß es am Ende des 21. Spieltags gegen überlegene Leverkusener, die die Dortmunder kurzerhand im eigenen Wohnzimmer vorführten. Knapp zwei Wochen später ging es für die Borussen dann in der Zwischenrunde der Europa League gegen die Glasgow Rangers. Das vermeintlich einfache Los auf dem Papier entwickelte sich jedoch zum nächsten Stolperstein und so musste man sich mit 2:4 aus schwarz-gelber-Sicht in Dortmund geschlagen geben. Das Rückspiel in Glasgow endete mit einem 2:2 was den nächsten Titeltraum vorzeitig beendete. Immerhin: Das Duell gegen Borussia Mönchengladbach konnte der BVB mit 6:0 gewinnen.

März – ein Monat ohne Niederlage

Nach einem vollgepackten Februar folgte der ruhigere März. Nur drei Spiele standen für den BVB auf dem Programm – keines ging verloren. Gegen Bielefeld gewannen die Dortmunder zuhause mit 1:0, gegen Mainz auswärts ebenso. Lediglich mit dem 1:1 gegen Köln lies das Team von Marco Rose abermals in der Saison Punkte liegen.

April – ein Monat der Rückschläge

Nachdem puntetechnisch guten Monat März folgte der ernüchternde April. Drei Niederlagen gegen RB Leipzig, den FC Bayern und im kleinen Derby gegen Bochum verschlechterten die Stimmung in Dortmund weiter. Besonders das Bochum-Spiel, in welchem man einen 0:2 Rückstand schon in ein 3:2 gedreht und dann trotzdem noch 3:4 verloren hat, werden den BVB-Fans noch immer im Gedächtnis sein.

Mai – der Monat der Emotionen

Im Mai endete dann nicht nur die Saison 2021/22, sondern auch die Zeit von vielen Akteuren in schwarz und gelb. Dan-Axel Zagadou, Axel Witsel, Marwin Hitz, Roman Bürki, Erling Haaland, Marcel Schmelzer und Michael Zorc wurden vor dem letzten Spiel der Saison gegen Hertha BSC verabschiedet. Emotionen und Gänsehaut waren da bei den meisten Fans im Stadion und vor den Bildschirmen zuhause vorprogrammiert. Tränen gab es insbesondere auch bei Bürki, „Schmelle“ und „Susi“ und ein lautes „Dortmunder Jungs“ schallte durch das Westfalenstadion.

Juni – er ist wieder da

Mit den Emotionen am letzten Spieltag war der Mai zugegeben noch nicht ganz abgeschlossen, dann am Ende des Monats riss es die meisten Fans der Dortmunder von den Stühlen als sie die Nachricht sahen „Marco Rose ist nicht länger Trainer von Borussia Dortmund“. Nachdem ersten Schock sollte schon bald feststehen, wer sein Nachfolger wird. Dieser war mit Edin Terzic zugleich auch sein Vorgänger.

Juli – der Monat des Haller-Schocks

Mit dem Beginn des Julis war die Freude groß im Dortmund. Mit Sébastien Haller hat Neu-Sportdirektor Kehl endlich den Nachfolger vom Erling Haaland gefunden. Die Fans freuten sich dementsprechend über die Verpflichtung des Top-Stars. Die Freude hielt jedoch nicht lange an. Nachdem der Neuzugang ohne größere Erklärung im ersten Testspiel seines Klubs im Trainingslager folgte am selben Abend noch die fürchterliche Diagnose: Sébastien Haller hat Hodenkrebs. Eine Nachricht, die nicht nur den Spieler und die Mannschaft, sondern auch die Fans schockierte. Da wurde der Sport ganz schnell zur Nebensache.

August – die neue Saison beginnt

Im August startete die neue Bundesligasaison. Nach einem 1:0 Auftaktsieg gegen Leverkusen und einem 1:3 Sieg nach Rückstand gegen den SC Freiburg folgte der erste richtige Nackenschlag für den BVB in der Saison: Die Heimniederlage gegen Bremen. Nachdem sich die Mannschaft von Edin Terzic mit einer 2:0 Führung als der sicher geglaubte Sieger wähnte schlugen die Bremer innerhalb von sechs Minuten drei mal zu uns drehten die Partie in ein 2:3. Immerhin gegen die Hertha gab es sieben Tage später wieder drei Punkte.

September – BVB endlich wieder Derbysieger

Mit einem Sieg gegen Hoffenheim und gegen Kopenhagen in der Champions League ist der BVB gut in den September gestartet. Nach einer 3:0 Niederlage gegen Leipzig – wo mittlerweile Ex-Trainer Marco Rose angestellt ist – folgte eine schon fast unverdiente Niederlage gegen Manchester City in der Königsklasse. Diese besiegelte – wie sollte es auch anders sein – Erling Haaland, der seit Sommer im Trikot des englischen Meisters aufläuft. Zum Ende des Monats gab es allerdings etwas zu feiern für den BVB: Nach über einem Jahr feierten die Dortmunder nach ihrem Heimsieg gegen Schalke mal wieder einen Derbysieg.

Oktober – Modeste lässt Westfalenstadion beben

Der vollgepackte Oktober startete mit einer 3:2 Niederlage gegen Köln für den BVB, ehe in der Champions League gegen Sevilla der nächste Sieg folgte. Am 09. Bundesligaspieltag brachte Anthony Modeste das Westfalenstadion zum beben. Die Dortmunder empfingen den FC Bayern zum Klassiker. Nach einem 0:2 Rückstand nach etwas mehr als 50 Minuten erzielte Youssoufa Moukoko den Anschluss, ehe Modeste in der fünften Minute der Nachspielzeit den Ausgleich erzielte und das Westfalenstadion kopf stand. Auch wenn die Dortmunder im Anschluss gegen Sevilla und Union Berlin Punkte liegen ließ, folgten gegen Hannover 96 im DFB Pokal ein Sieg, sowie gegen Stuttgart, Manchester City und Frankfurt positive Ergebnisse.

November – das ernüchternde Ende

Aufgrund der Weltmeisterschaft in Katar endete das Jahr schon im November für den BVB und das ziemlich ernüchternd. Zwar fiel das 1:1 in Kopenhagen nur bedingt in die Wertung, weil die Dortmunder schon sicher fürs Achtelfinale qualifiziert sind, der Sieg im kleinen Derby gegen den VfL Bochum blieb allerdings das letzte Erfolgserlebnis für das Team von Edin Terzic im laufenden Kalenderjahr. Gegen den VfL Wolfsburg gab es eine 2:0 Niederlage, ehe zum Jahresabschluss eine 4:2 Niederlage in Gladbach folgte. Am Ende des Jahres bleibt dem BVB somit ein enttäuschender sechster Platz in der Bundesliga.



Ich bin Optimist. Sogar meine Blutgruppe ist positiv.

— Toni Polster