Neuer Investor, aber nur ein Punkt: Hertha-Remis gegen Mainz

von Marcel Breuer | dpa17:37 Uhr | 11.03.2023
Herthas Marco Richter (l) im Kopfballduell mit dem Mainzer Jae-Sung Lee.
Foto: Soeren Stache/dpa

Erst ein neuer Investoren-Deal, dann aber nur ein Punkt: Hertha BSC hat den dritten Heimsieg in Serie verpasst und steckt weiter tief im Abstiegskampf.

Durch das 1:1 (1:0) beendeten die Berliner am Samstag die Erfolgssträhne des FSV Mainz 05, der zuletzt in der Fußball-Bundesliga viermal gewinnen konnte. Doch glücklich machte das Remis die Hertha nicht.  

Ludovic Ajorque (57. Minute) sorgte mit seinem Tor für den Ausgleich der lange enttäuschenden Mainzer. Jessic Ngankam hatte in der 18. Minute per Handelfmeter im Olympiastadion vor 41.689 Zuschauern für die Berliner Führung gesorgt. 

Wenige Stunden vor dem Spiel hatte die Hertha die Zusammenarbeit mit dem neuen Investor 777 Partners bekannt gegeben. Die Amerikaner lösen den umstrittenen Unternehmer Lars Windhorst als Geldgeber ab. Medienberichten zufolge sollen schon bald neue Millionen überwiesen werden. 

Hertha bleibt akut abstiegsgefährdet

Für Hertha-Trainer Sandro Schwarz wären drei Punkte aktuell wichtiger gewesen. Mit 21 Zählern bleiben die Berliner in der akut gefährdeten Tabellenzone. Die nach ihrem großen Aufschwung diesmal mit einem Punkt gut bedienten Mainzer konnten sich ihrerseits nicht näher an das Spitzendrittel des Bundesliga-Rankings schieben. 

Die Freundlichkeiten zum Wiedersehen mit alten Mainzer Weggefährten hatte Hertha-Trainer Sandro Schwarz schnell ausgetauscht. Intensität wollte er von seiner Mannschaft auf dem Platz gegen seinen Ex-Club sehen. Und die Berliner lieferten, zeigten ihr Heim-Gesicht und dominierten die Startphase. Florian Niederlechner (2.) verpasste eine Hereingabe von Ngankam. Suat Serdar, ein weiterer Ex-Mainzer, gab einen Schuss Richtung 05er-Tor ab (9.). 

Wenig später bekamen alle Skeptiker des Videobeweises Argumente geliefert. Bei einer Flanke von Lucas Tousart (15.) touchierte der Ball offenbar die Hand von Leandro Barreiro an dessen ausgestreckten Arm. Videoreferee Sören Storks sah es. Referee Benjamin Curtus prüfte die Szene auf dem Schirm und entschied auf Strafstoß. Mehr als drei Minuten nach dem allenfalls marginalen Vergehen schob Ngankam souverän zur Hertha-Führung ein. Den 22-Jährigen hatte Schwarz anstelle von Top-Torjäger Dodi Lukebakio aufgeboten,  um mehr Power im Pressing zu haben. Eine gute Entscheidung. 

Mainz-Coach Bo Svensson machte an der Seitenlinie aus Frust Verrenkungen, die offenbar seinen Unmut über den Pfiff dokumentieren sollte. Sein Team tat aber ziemlich wenig, um sportliche Argumente für eine Wende zu erbringen. Kein Torschuss in der ersten Halbzeit, das war gewiss nicht Svenssons Matchplan. 

Auch nach dem Seitenwechsel änderte sich erst nicht viel. Niederlechner (50.) rutschte knapp am Ball vorbei. Als sich der Mainzer Top-Stürmer Karim Onisiwo nach drei Wochen Verletzungspause gerade zur Einwechslung bereit machte, fiel doch der Ausgleich. Ajorque drosch den Ball ansatzlos in den Winkel. Jetzt war Mainz am Drücker. Bei der Hertha spürte man die Angst vor einer kompletten Pleite. Die Chance zum Sieg war aber noch da: Marc Oliver Kempf (69.) donnerte einen Kopfball an die Latte.(dpa)



Es war eigentlich bis auf das Spiel ein schöner Ausflug.

— Franz Beckenbauer nach einer 0:3-Pleite in Lyon in der Champions League