Das DFB-Pokal-Achtelfinale zwischen dem FC Bayern München und Bayer Leverkusen war gerade einmal 17 Minuten alt, als es zu einer Premiere kam. Zum ersten Mal in seiner über 800 Spiele langen Profikarriere sah Bayern-Torwart Manuel Neuer eine Rote Karte.
Manuel Neuer
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Der fünfmalige Welttorhüter stürmte nach einem hohen, langen Ball von Jonathan Tah aus seinem Strafraum, obwohl zwei Verteidiger beim Leverkusener standen. Bei seinem Ausflug traf Neuer aber nicht das Spielgerät, sondern Leverkusens Jeremie Frimpong – der in Richtung gegnerisches Tor eilte – mit einem Bodycheck. Schiedsrichter Harm Osmers zögerte nur kurz und verwies den 38-Jährigen vom Platz. Bayern-Trainer Vincent Kompany musste folglich schon früh einen Feldspieler aus dem Spiel nehmen. Der nominelle Kane-Vertreter Leroy Sané musste das Feld für Ersatztorhüter Daniel Peretz verlassen.
Peretz kam zu seinem Debüt in dieser Saison. Die frühe Einwechslung markierte das dritte Spiel des Israeli überhaupt für die Bayern. Für Manuel Neuer ist es nach über 530 Spielen für den FC Bayern der erste Platzverweis. Der erfahrene Torhüter hat auch weder beim FC Schalke 04 noch in der Nationalmannschaft eine Rote Karte gesehen. Seine Kartenbilanz ist insgesamt mager: Im DFB-Trikot sah er bei 124 Länderspielen nie eine Gelbe Karte, bei über 700 Einsätzen im Klubfußball nur 23.
Der Platzverweis des Bayern-Keepers verspricht weitere Spannung und Würze für das Duell des Rekordmeisters gegen den amtierenden Double-Sieger. Spätestens nach der Roten Karte sind viele Emotionen in einem seitdem offenen Spiel. Gutes Omen für die Münchner: die letzten vier Pokalspiele in Unterzahl wurden alle gewonnen.
Jeder kann sagen, was ich will.
— Otto Rehhagel