Nach ,,No Kane today“ – Wird Leverkusen Meister?

von Günther Jakobsen13:45 Uhr | 11.02.2024
,,Oh no, he has missed, no!" - Harry Kane war im Spiel Bayer Leverkusen gegen den FC Bayern (3:0) kein Faktor für den Rekordmeister. Foto: Lars Baron/Getty Images.
Foto: ,,Oh no, he has missed, no!" - Harry Kane war im

Aus der Serie „Rufen Sie im Mai wieder an!“ – Bayer Leverkusen mit Xabi Alonso (42 / „Wir sprechen im Mai“, nach dem Spiel bei Sky zur Frage nach der Deutschen Meisterschaft) gegen Bayern München 3:0 (1:0) im Bundesliga-Hit am späten Samstagabend. Die Fakten zum Spiel hatte das Portal Fussballdaten.de schon vorab genannt – aber wie sieht es nach diesem Statement-Sieg der Bayer-Elf jetzt aus?

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Harry Kane
BayernAngriffEngland
Zum Profil

Person
Alter
31
Größe
1,88
Gewicht
86
Fuß
R
Marktwert
48,4 Mio. €
Saison 2024/2025

Bundesliga

Spiele
9
Tore
11
Vorlagen
6
Karten
1--

Zur Lage. Einige Fakten konnten den Fans der Rheinländer vor dem Spiel nicht gefallen. Bayer Leverkusen hat gegen kein anderes Bundesliga-Team so viele Spiele verloren wie gegen Bayern München (52).

Auch die Daten-Spezialisten von Opta sahen die Bayern mit einer Sieg-Wahrscheinlichkeit von 39,7 Prozent klar vor Bayer 04 (33,3 Prozent).

Statistiken sind das eine. Das reale Spiel ist das andere. Bayer Leverkusen verdiente sich diesen Sieg mit einer unglaublichen Ballsicherheit, hohem Pressing, großer Laufbereitschaft und blieb somit auch im 31. Pflichtspiel in Folge ungeschlagen.

Im letzten Jahr hatte Bayer 04 mit 2:1 gegen die Münchner gewonnen, dabei 2 Elfmeter versenkt und unbewusst für das „Aus“ von Bayern-Trainer Julian Nagelsmann (36) gesorgt, der am Samstagabend als Bundestrainer und Tribünengast in Leverkusen neben Rudi Völler saß.

Er dürfte sich seinen Teil gedacht haben…

55 aus 21

Wie auch immer. 55 Punkte aus 21 Spielen für Bayer sind die drittbeste Ausbeute eines Bundesliga-Teams überhaupt.

Bayer Leverkusen ist erst das 4. Team in der Bundesliga-Geschichte, das nach 21 Spielen ungeschlagen ist. Das schafften zuvor nur der FC Bayern (1988/89 und 2013/2014) sowie die Mannschaft der Bayer AG selbst im Jahr 2009/2010. Für Opta steht Leverkusen nach diesem Spiel bei einer Meister-Wahrscheinlichkeit von 66 Prozent. Bayern München kommt auf 33,9 Prozent. Dass sich nach der Spiele-Simulation im Opta-Supercomputer an der Konstellation der ersten zwei Plätze noch mehr ändert, ist aber unwahrscheinlich. Der VfB Stuttgart als Vizemeister? Diese Wahrscheinlichkeit liegt bei 0,6 Prozent (Die Schwaben empfangen u. a. den FC Bayern noch zu Hause). Dass Borussia Dortmund (u. a. noch Auswärtsgegner von Bayer 04) wieder Zweiter wird, diese Chance liegt bei 0,7 Prozent nicht wirklich höher.

Die Bayern kamen in der BayArena mit einer Aufstellung aus der Kabine, die man mit „haarsträubend“ noch milde umschreiben kann.

Joshua Kimmich, Thomas Müller, Matthijs de Ligt und Raphael Guerreiro blieben allesamt (zunächst) auf der Bank.

Für Müller nicht entscheidend. „Wir waren genug Spieler auf dem Platz von internationalem Format, da brauchst du nicht auf den Trainer gehen“, sagte der Weltmeister anschließend bei Sky, „wovon ich spreche, sind Entscheidungen vor allem mit Ball, das hat was mit der Spielintelligenz zu tun, mit der Selbstständigkeit.“

18 Ballaktionen

Nur ein Beispiel: Der 24-fache Torschütze Harry Kane (30) agierte in Leverkusen nach dem Motto „Hat an diesem Spiel teilgenommen.“ Der englische Stürmerstar kam nur auf 18 Ballaktionen. No Kane today!

Unter der Regie von Thomas Tuchel (50) hatten die Bayern noch nie so wenige Abschlüsse in einem Pflichtspiel (9).

Sie brachten in 90 Minuten nur einen Schuss auf das Tor von Bayer 04 Leverkusen.

In 2 der vergangenen 5 Bundesliga-Spielen (in Leverkusen und zu Hause gegen Bremen) blieb der Branchenriese ohne eigenes Tor.

Die gefeierten Leverkusener – unter anderem führte Xabi Alonso nach dem Spiel das gesamte Trainer- und Betreuerteam vor die brodelnde Nordkurve der BayArena – konnten viele Serien fortsetzen.

Unter anderem blieben sie zum 3. Mal gegen den FCB in Folge unbesiegt (2:1, 2:2, 3:0).

Eine solche Serie gegen die Münchner war ihnen zuletzt 2009/2010 gelungen.





Es hört sich natürlich komisch an nach vier Siegen in Folge, aber wir können noch besser spielen.

— Mainz-Coach Bo Svensson nach einem 1:0 gegen 1899 Hoffenheim.