Trainer Steffen Baumgart liebäugelt nach seinem Aus beim Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln mit einer schnellen Rückkehr an die Seitenlinie. "Ich setze mir kein Limit für eine Auszeit", sagte der 51-Jährige im Bild-Interview: "Erstmal muss ich alles sacken lassen. Ich denke, Ende Januar könnte ich mir vorstellen, wieder für etwas Neues bereit zu sein."
Freitag, 01.12.2023
Er sei "auf Dauer kein Typ, der nur noch zu Hause sitzt. Dann juckt mir der Arsch und meine Frau wird bestimmt sagen: 'Geh arbeiten, du musst raus!'", sagte Baumgart weiter. Erst am vergangenen Donnerstag hatten die Kölner und der in der Domstadt beliebte Trainer ihre Zusammenarbeit nach einem gemeinsamen Entschluss beendet.
Der Trainer-Job habe nichts mit Mitleid zu tun, erklärte Baumgart: "Wenn einer geht, stehen 20 neue Kandidaten bereit. So ist das nun mal, in dieser Sache ist das irgendwie ein Drecksjob." Auch Anfragen habe er schon bekommen, die meisten aber gar nicht beantwortet. "Mir muss niemand sagen, wie es mit mir weitergehen könnte", sagte der Trainer.
Das Aus beim FC hat Baumgart aber noch nicht verarbeitet. "So schnell geht das nicht. Eine Station wie Köln werde ich nie wieder haben", sagte Baumgart und gab zu, von sich selbst enttäuscht zu sein: "Ja, das bin ich. Ich hätte es gerne gelöst und habe es nicht geschafft."
Sein Herz werde immer beim FC sein, versprach Baumgart, der 2021 zum Klub kam und ihn wenig später in die Conference League führte. "Dieser Verein macht was mit dir. Wer glaubt, dass er sich diesem Verein widersetzen kann mit allen seinen Emotionen – das geht nicht", sagte Baumgart.
Der Start in die laufende Saison misslang unter Baumgart jedoch völlig. Nach 16 Spielen stehen erst zwei Siege und Platz 17 zu Buche. Köln ist akut abstiegsgefährdet. "Wir haben die Situation unterschätzt", sagte Baumgart: "Trotzdem bin ich überzeugt, dass diese Mannschaft es schaffen kann."
(sid)
Seitdem versuche ich bei jeder Berührung, bei jedem Foul, im Gegner zuerst den Menschen zu sehen.
— Toni Schumacher