Müde Eintracht: Köln besiegen oder Weihnachten Abstiegskampf

von Marcel Breuer | dpa08:15 Uhr | 16.12.2019
Frankfurts Spieler machen nach der Niederlage auf Schalke einen erschöpften Eindruck. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa
Foto: Rolf Vennenbernd

Vielleicht zahlen die SGE den Preis für ihr Europacup-Märchen, vielleicht ist es tatsächlich ein Bayern-Fluch. So oder so befindet sich Eintracht Frankfurt in einer prekären Situation.

Sollte die Eintracht in den beiden letzten Spielen des Jahres gegen den Vorletzten 1. FC Köln am Mittwoch und bei Schlusslicht SC Paderborn am Sonntag nicht punkten, würden die Hessen Weihnachten im Abstiegskampf verbringen. Darüber ist sich Trainer Adi Hütter ohne Zweifel bewusst.

«Sorgen habe ich nicht, aber Respekt vor der Situation», sagte der Österreicher nach der 0:1 (0:0)-Niederlage beim FC Schalke 04: «Wir schauen der Realität ins Auge und können die Situation gut einschätzen. Deswegen ist das Spiel am Mittwoch von unglaublich großer Bedeutung für uns.»

29 Pflichtspiele haben die Hessen in dieser Saison schon absolviert. Zwölf mehr als der Gegner vom Sonntag. Und sie gingen dermaßen auf dem Zahnfleisch, dass sie auch die rund halbstündige Überzahl nach der Roten Karte gegen Schalke-Torhüter Alexander Nübel kaum zu Chancen nutzen konnten. Das eine Tor von Benito Raman (53.) reichte Schalke somit zum Sieg.

Die Analyse der Eintracht-Spieler klang deshalb nicht nach einer schnellen Kehrtwende vor Weihnachten. «Uns fehlen im Moment etwas Glück und Qualität», sagte Torhüter Frederik Rönnow: «Nun müssen wir dringend sechs Punkte aus den beiden Spielen holen.» Noch deutlicher wurde Mittelfeldspieler Djibril Sow. «Es ist eine schwierige Phase im Moment», sagte der Schweizer und zählte auf: «Man merkt, dass wir müde sind. Außerdem fehlt uns im Moment die Leichtigkeit. Und bei fast allen Spielern ist das Selbstvertrauen nicht mehr da.»

Seit dem furiosen 5:1 gegen den FC Bayern München Anfang November haben die Hessen nur noch einen Punkt aus fünf Liga-Spielen geholt. Vor allem aber müssen sie Tribut zollen für die schon wieder zwölf Europacup-Spiele inklusive Qualifikation. «Wir haben seit fünf Monaten Englische Wochen», sagte Hütter: «Wir hatten 80 Spiele in anderthalb Jahren. Mit so vielen Spielen und dann noch einigen Verletzten ist es nicht so einfach. Dennoch bin ich sehr zuversichtlich, dass wir wieder in die Spur finden.»

Wollen die Hessen ein sorgenfreies Weihnachten erleben, sollte dies möglichst schon am Mittwoch gelingen.

(dpa)



Es scheint, als ob ich ein erzkonservativer Bock bin.

— Christian Streich