Mögliche Zugänge und Abgänge beim FC Bayern: Ein Überblick

von Ahmet Cirakman10:45 Uhr | 06.06.2024
Wie wird Bayerns Sommer-Transferphase aussehen? Foto: ODD ANDERSEN/AFP via Getty Images
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Nach einem nicht zufriedenstellenden dritten Platz in der abgelaufenen Bundesliga-Spielzeit stehen beim FC Bayern Veränderungen nicht. Mit Vincent Kompany haben die Münchner einen neuen Trainer verpflichtet, nun machen zunehmend Gerüchte um mögliche Abgänge und Zugänge die Runde. Namen wie Bruno Fernandes, Xavi Simons und auch Kingsley Coman wurden genannt. Aber was ist tatsächlich dran?

FC Bayern München
Bundesliga
Rang: 1Pkt: 29Tore: 36:7

Fall Alphonso Davies

Der Linksverteidiger galt lange als Abgangskandidat in diesen Sommer. Die Bayern-Bosse boten Davies einen Vertrag bis 2029 an, mit einem Gehalt von 13 bis 14 Millionen Euro pro Jahr, inklusive Boni. Davies aber forderte 20 Millionen Euro, was deutlich über Bayerns Angebot lag. Seitdem kursierten Gerüchte, dass Real Madrid an ihm dran war und alle Anzeichen schienen auf Abschied zu stehen. Ein konkretes Angebot wurde von Seiten der Königlichen jedoch nie verschickt, aber sie arbeiten immer noch an einem Deal, wie Transferexperte Fabrizio Romano berichtet.

Seitdem Vincent Kompany als Cheftrainer der Münchner vor einer Woche offiziell bestätigt wurde, hat sich die Lage um den Kanadier jedoch geändert. Es gab Gespräche mit dem 23-Jährigen und seinem Management. Allen voran ging Kompany, der Davies gerne behalten würde. Weitere Gespräche über eine potenzielle Vertragsverlängerung folgten, aber es gibt bisher weder eine finale Entscheidung, noch eine Einigung. Sportvorstand Max Eberl und Sportdirektor Christian Freund sind dran und bieten Davies ein höheres Gehalt.

Fall Assan Quedraogo

Das 18-jährige Juwel des FC Schalke 04 war schon fast ein Bayern-Spieler. Doch auf der Zielgeraden platzte Deal. Kompany und Eberl haben sich entschieden, Quedraogo nicht unter Vertrag zu nehmen, berichtete „Sky“-Transferexperte Florian Plettenberg. Die Bayern wollen auf das allgemeine finanzielle Paket verzichten. Der Mittelfeldspieler hätte 15 bis 20 Millionen Euro schon in diesem Jahr gekostet, wenn man auf Klausel, Ausstiegsklausel und Gehalt schaut. Schalke hofft, dass die Klausel schon bald von einem Verein aktiviert wird.

Tage später meldete sich Quedraogos Vater Alassane zu Wort und sagte gegenüber „Sky“, dass es „nie eine Zusage von Assan und uns an den FC Bayern“ gab, obwohl ein unterschriftsreifer Vertrag monatelang vorlag. Er bestätigt außerdem, dass sie zusammen mit Schalke an einer „super Lösung für den Verein und für Assan“ arbeiten würden. Und: „Wir [haben] einige schriftliche Angebote erhalten. […] Viele Vereine [aus der Premier League haben sich] sehr intensiv mit Assan beschäftigt.“ Eine Entscheidung werde zeitnahe getroffen.

Fall Jonathan Tah

„Sky“ berichtete vor ein paar Tagen, dass der FC Bayern und Bayer Leverkusens Innenverteidiger Jonathan Tah über einen möglichen Transfer im Sommer mündlich einig sind. Laut Plettenberg wurden die wichtigsten Details mit dem 28-Jährigen schon diskutiert. Das bedeutet jedoch nicht, dass der Transfer direkt passieren wird, denn auch andere Vereine seien an den Diensten des 1,95 Meter-großen Verteidiger interessiert. Vor allem Premier-League-Vereine, wie Chelsea, sollen ebenfalls Interesse bekunden. Eine Ablöse wird auf 40 Millionen Euro beziffert.

Tah erklärte beim DFB-Pressetermin am Dienstag: „Für mich ist klar, ich muss irgendwann eine Entscheidung treffen. Weil mir Leverkusen das auch so kommuniziert hatte. Weil sie nicht in die Situation kommen wollen, dass ein Spieler den Verein ablösefrei verlässt.“ Mit der Entscheidung würde er noch warten wollen. Jetzt liege der Fokus auf die Nationalmannschaft und die Heim-EM. Die Entscheidung würde erst nach dem Turnier fallen, außer „wenn ich einen Geistesblitz habe.“

Bayern München und der amtierende Meister Bayer Leverkusen waren bisher noch nicht im Austausch in der Causa Jonathan Tah.

Fall Dayot Upamecano

Es gibt keine Zweifel, dass Upamecano unzufrieden ist bei Bayern. Einst gesetzt, sitzt der Ex-Leipzig-Star inzwischen häufiger auf der Bank. Bei Ex-Trainer Thomas Tuchel schien es, dass er keine Chancen hatte. Mit der Verpflichtung von Eric Dier, der von Tottenham aus der Premier League kam, hatte Bayern eine Notlösung für die Verteidigung gefunden, als Spieler wie Kim-Min Jae wegen Spiele für ihre Nationalmannschaften nicht zur Verfügung standen.

Inzwischen gibt es viele Gerüchte um den 25-Jährigen. Die mündliche Einigung zwischen den Bayern und Tah ist Anzeichen dafür, dass der Franzpse an der Säbener Straße möglicherweise aussortiert wird. Wohin könnte er fliehen? Die Premier League soll den Innenverteidiger reizen. Die „Sport Bild“ berichtete, dass Chelsea einer von vielen Vereinen sein soll, die Interesse an ihm haben soll. Upamecano hat noch einen Vertrag bis 2026 und könnte den Bayern eine Menge Geld einbringen. Laut „Transfermarkt“ liegt sein Marktwert bei 45 Millionen Euro. Nichtsdestotrotz wird er in der französischen Nationalmannschaft gesetzt sein, berichtet die „L’Equipe“.

Fall Joshua Kimmich

Joshua Kimmich spielt seit 2015 für die Münchner. Sein Vertrag läuft im nächsten Sommer aus und der Defensivmann wartet weiterhin auf Signale vom FC Bayern, die in Richtung Vertragsverlängerung deuten. Laut „Sky“-Informationen gibt es bisher keine Vorstöße von Seiten der Vereinsbosse. „Max Eberl hat Kimmich nicht klar gesagt: ‚Wir wollen mit dir nach der EM verlängern‘ – deshalb wurde der Spieler irgendwie ‚hängen gelassen‘,“ berichtet „Sky“-Reporter Kerry Hau.

Es wird angenommen, dass beide Parteien sich frühstens im Juli nach der Europameisterschaft treffen werden, um über eine mögliche Vertragsverlängerung zu sprechen. Kompany wird dabei eine entscheidene Rolle spielen. Falls Kimmich doch Bayern verlassen sollte, stehen ihm mehrere Topvereine zur Verfügung. Jüngst gab es Berichte, dass Real Madrid an ihm interessiert sei, aber dieses Gerücht wurde dementiert. Vereine aus der Premier League seien ebenfalls interessiert.

Zuletzt soll es auch großes Interesse vom FC Barcelona, mit Hansi Flick als Coach, gegeben haben. Aktuell gibt es aber keine Gespräche mit anderen Vereinen, versichert „Sky“.

Fall Josip Stanisic

Der variabel einsetzbare Defensivspieler wird für den FC Bayern in der kommenden Saison auflaufen. Die Münchner haben den Kroaten fest eingeplant, wie Max Eberl dem „kicker“ gegenüber bestätigte: „Er wird bei uns eine wichtige Rolle spielen.“ Der 24-Jährige war für die letzte Saison an Bayer Leverkusen verliehen und absolvierte 38 Pflichtspiele für die Werkself. Dabei konnte er neben vier Toren und sechs Vorlagen seinen Kampfgeist zeigen. Weitere Verhandlungen mit Leverkusen haben nicht stattgefunden.

Stanisic ist bei Bayern bis 2026 gebunden. Er bietet sich als weitere Option für die Defensive an. Sowohl auf der rechten Seite, als auch links und in der Innenverteidigung kann er eingesetzt werden. Da die rechte Seite der Bayern eher schwach besetzt ist, wird diese höchstwahrscheinlich seine Hauptposition sein. Kompany vertraut dem gebürtigen Münchner.

Fall Bruno Fernandes

Schon Mitte Mai hat es Gerüchte um einen möglichen Wechsel von Bruno Fernandes zum FC Bayern gegeben. Vor einigen Tagen soll es konkreter geworden sein und Bayern sei die ersten Schritte gegangen. Dies blieb weiterhin ein Gerücht, bis sich „Caught Offside“ meldete: Die Münchener soll weiterhin interessiert sein, aber der saudische Verein Al Nassr mit Megastar Cristiano Ronaldo habe ein Angebot im Wert von ungefähr 150 Millionen Euro an Manchester United gesendet. Ziel sei es, konkurrenzfähig zu sein, gegen Al Hilal und deren Megastar Neymar.

24 Stunden später meldete „Sky“-Transferexperte Plettenberg und erklärte, dass ein Wechsel von Fernandes zu Bayern nicht heiß sei. Denn es gebe keinen Grund einen weiteren offensiven Mittelfeldspieler zu holen, wenn man schon mit Thomas Müller und Jamal Musiala zwei Topgaranten in der Position haben. Ein anderer Offensivmann soll mit Xavi Simons folgen.

Zudem äußerte Plettenberg, dass der FC Barcelona Fernandes im Visier hat. Neu-Trainer Flick soll hohen Respekt vor dem ManCity-Star haben. Dort hat der 25-Jährige noch einen Vertrag bis 2026.

Fall Xavi Simons

Simons spielte eine sehr starke Saison beim RB Leipzig. Er traf zehnmal und bereitete 15 weitere Treffer in 42 Pflichtspielen für die Leipziger vor. Der Niederländer ist von Paris-Saint German ausgeliehen gewesen und stand jetzt würde er zurückkehren. Dort hat er einen Vertrag bis 2027. PSG hat kein Interesse, den 21-Jährigen zu verkaufen, wären aber mit einer Leihe zufrieden. Und da kommt Bayern ins Spiel. Eberl ist dabei, den Offensivmann in Richtung Säbener Straße zu locken. Leipzig ist aber weiterhin im Rennen.

Der Münchner Sportvorstand der Spieler kenne sich aus ihrer Zeit beim RB Leipzig. Eberl war der Schlüssel für die Leihe von Simons und schon immer ein großer Supporter des niederländischen Nationalspielers. Nun ist Eberl bei Bayern und will das gleiche dort tun. Simons gilt als Transferziel für diesen Sommer. Die Entscheidung der Spielerseite wird einige Wochen in Anspruch nehmen, obwohl man plante vor der Europameisterschaft in Deutschland eine Entscheidung zu fällen.

Barcelona war ebenfalls an Simons dran, aber ihre wirtschaftliche Situation macht einen Transfer unmöglich.

Fall Leroy Sané

Seit 2020 steht Leroy Sané für den FC Bayern auf dem Platz. Sein Vertrag läuft im Sommer 2025 aus, aber der Flügelspieler hat angedeutet, dass er seinen Vertrag verlängern möchte. In einem Interview mit dem „kicker“ bestätigte der 28-Jährige, dass erste Gespräche geführt wurden mit den Bayern-Bossen: „Ich habe in den vergangenen Wochen ja oft genug erwähnt, wie gerne ich für den FC Bayern spiele. Wir haben bereits erste Gespräche geführt und werden diese nach der EM zu einem geeigneten Zeitpunkt fortsetzen.“

Wer auch sehr von Vorteil sein wird, ist der neue Cheftrainer Vincent Kompany. Sané kennt den Belgier aus seiner Zeit bei Manchester City und er traue ihm „absolut“ zu, dass er beim FC Bayern eine gute Arbeit macht. Kompany sei „extrem ehrgeizig“ und alle seine Eigenschaften „können ihn zu einem sehr, sehr guten Trainer machen“.

Fall Kingsley Coman

Der Franzose ist seit Sommer 2017 fester Bestandteil an der Säbener Straße. Seinen Vertrag, der bis 2027 läuft, hat er Januar 2022 verlängert. Coman galt als einer der Toptalente in Europa und war hoch angesehen. Seitdem er für Bayern aufläuft, kämpfte er mit kleinen bis größeren Verletzungen. Eine Adduktorenverletzung, die sich der 27-Jährige Mitte April dieses Jahres zuzog, hat seine Saison bei den Münchnern vorzeitig beendet. Nun ist der Rekordmeister für einen Verkauf offen und wird sich Angebote anhören.

„Sky“ berichtet, dass ein Interesse aus Barcelona Stand jetzt nicht konkret ist. Außerdem hat Coman zur Zeit keine Priorität für Ex-Bundestrainer Hansi Flick. Zunächst sei wichtig, was mit Barcas Raphinia passieren wird.

Weitere Gerüchte zum FC Bayern

Es wandelte ein Gerücht umher, dass der FC Bayern auch an Jack Grealish von Manchester City interessiert gewesen sei. Dieses Gerücht wurde aber ebenfalls dementiert und von „Sky“ als „weit von der Realität entfernt“ bezeichnet.

Dass Oleksandr Zinchenko mit Bayern in Verbindung gebracht wurde, weiß man. Aber, der Linksverteidiger ist zur Zeit nicht in Gesprächen verwickelt und kein heißes Thema. Topkandidat für einen möglichen Davies-Ersatz wäre Theo Hernandez von AC Milan.

Yusuf Kabadayi, der in der vergangenen Spielzeit an Schalke 04 ausgeliehen wurde, ist zur Zeit mit Max Eberl und Christian Freund in Gesprächen über einen direkten Verkauf oder weitere Leihe. Schalke konnte die Kaufoption nicht ziehen, aufgrund des teuren Pakets.

Gerüchte über einen möglichen Transfer von Crystal Palaces Mittelfeldspieler Adam Wharton wurden stand jetzt auch dementiert. Er ist, wie Zinchenko kein heißes Thema für die Münchner. Sein Vertrag bei den „Egales“ läuft noch bis 2029.

Ex-Bayern-Spieler Joshua Zirkzee wurde in letzter Zeit mit einem Wechsel zurück an die Säbener Straße verbunden. Zur Zeit spielt für den FC Bologna, aber eine Rückkaufoption ist in seinem Vertrag dabei. Diese liegt bei zwischen 20 und 25 Millionen Euro. Laut „Revelo“ soll aber AC Milan an den Diensten des 23-Jährigen interessiert sein. Eine Ablöse von 40 Millionen Euro ist im Paket.





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