Mit Holstein Kiel: Fakten zur Bundesliga-Landkarte

von Carsten Germann14:45 Uhr | 17.05.2024
Foto: Imago

Im dritten Anlauf hat es Holstein Kiel am vergangenen Wochenende geschafft – Die „Störche“ wurden mit dem 1:1 (1:0) im direkten Duell gegen Fortuna Düsseldorf der 58. Bundesligist seit 1963 und der erste Vertreter des Bundeslandes Schleswig-Holstein in der deutschen Eliteliga.

Holstein Kiel
Bundesliga
Rang: 17Pkt: 13Tore: 33:54

Patrick Herrmann (36) ist mit 245 Spielen ein Klub-Idol bei Holstein Kiel. 2017 stieg er als Außenverteidiger mit den Kielern in die 2. Liga auf. „Kiel musste eine Menge an Druck aushalten, es ist Gottseidank beim 1:1 geblieben“, sagte Herrmann nach dem Spiel gegen Düsseldorf bei Sky, „es freut mich sehr für Kiel und für Schleswig-Holstein, dass wir endlich einen Bundesligisten haben.“

Mit diesem Erfolg bleiben auf der Bundesliga-Landkarte nur 2 Bundesländer „blank“: Thüringen und Sachsen-Anhalt. Ihre renommiertesten Vereine, Rot-Weiß Erfurt, FC Carl Zeiss Jena und der 1. FC Magdeburg machten zwar in den Europapokalwettbewerben und im DFB-Pokal Furore, aber für die Bundesliga reichte es für sie leider nie.

4 Länder mit nur einem Klub

Außer Schleswig-Holstein stellten nur 3 Bundesländer die Minimal-Zahl von einem Erstliga-Team.

Das waren zum einen natürlich die Hansestadt Bremen mit dem zweiten Meister der Bundesliga-Ära, dem SV Werder, 1963 neben dem HSV und Hertha BSC ein Liga-Gründungsmitglied aus einem der drei deutschen Stadtstaaten.

Dazu kamen das Flaggschiff von Mecklenburg-Vorpommern, der FC Hansa Rostock (12 Spielzeiten, zuletzt 2007/2008), und der FC Energie Cottbus, der das Land Brandenburg in den Jahren 2000 bis 2003 und nochmals von 2006 bis 2009 im „Oberhaus“ repräsentierte. Bis zum 3:2 des 1. FC Heidenheim (6. April 2024) waren die „Energetiker“ der letzte Liga-Neuling seit dem Jahr 2000, der den Branchenriesen FC Bayern München schlagen konnte (1:0, Oktober 2000).

Größte Stadt ohne 1. Liga

Die größte Stadt, in der nie Bundesliga gespielt wurde, bleibt die ehemalige Bundeshauptstadt Bonn mit 336.000 Einwohnern.

Ungeachtet dessen kamen 18 Bundesligisten aus Nordrhein-Westfalen, so viele wie aus keinem anderen Bundesland.

  • Niedersachsen hatte die Bundesliga in nur 3 Städten – Braunschweig, Hannover und Wolfsburg – zu Gast. Aber: 2 der 3 Niedersachsen-Klubs wurden auch Deutscher Meister (1967 und 2009).
  • Berlin kam als Stadt seit 1963 auf die meisten Bundesliga-Teams (5 / Hertha BSC, Tasmania 1900, Tennis Borussia, Blau-Weiß 90 und Union).
  • Der 1. FC Union und Hertha BSC spielten 2019 das erste Berliner Bundesliga-Derby seit dem Ende der Teilung der Stadt.
  • Mit dem SV Waldhof Mannheim im pfälzischen Ludwigshafen absolvierte zwischen 1983 und 1989 der einzige Verein der Liga-Historie seine Heimspiele in einem anderen Bundesland.
  • Berlin, Bochum, Hamburg, Köln, München, Leipzig und Stuttgart hatten jeweils 2 oder mehr Bundesligisten.
  • Einzig in Leipzig kam es nie zu einem Stadtderby, weil der VfB Leipzig nur 1993/94 erstklassig war.
  • 6 Bundesliga-Städte (Kaiserslautern, Neunkirchen und Homburg/Saar, Hoffenheim als Stadtteil von Sinsheim, Unterhaching und Heidenheim) hatten weniger als 100.000 Einwohner.
  • Unterhaching aus dem Landkreis München bleibt mit 20.000 Einwohnern die kleinste Bundesliga-Stadt aller Zeiten.


Chiellini kannst du nicht weh tun. Ich habe es vor ein paar Jahren selbst einmal versucht.

— Sandro Wagner, ZDF, im EM-Finale Italien gegen England.