Matthias Sammer sieht keine Entfremdung der Fans vom Fußball. «Die Stadien sind voll, oder irre ich mich da», fragte der Ex-Bundesligaprofi und Europameister von 1996 bei einer Veranstaltung von Amazon Prime Video.
Freitag, 02.09.2022
Dass Fans, die alle Spiele ihres Vereins verfolgen wollen, einen Account bei bis zu vier verschiedenen Streaminganbietern brauchen, ist seiner Meinung nach nicht Schuld der Sender.
«Es gibt eine zentrale Organisationsform, und davon entstehen Rechte und Wirtschaftlichkeit», erklärte der Fußball-Experte. «Am Ende versucht jeder, davon ein Stückchen abzuhaben.» Ein Produkt mit einem gewissen Stellenwert bringe halt Vor- und Nachteile mit sich. «Für den Fan ist das im Allgemeinen etwas kompliziert». Die Zuschauer müssten allerdings nicht die Anbieter kritisieren, sondern die Organisation. Alle wollten laut Sammer das Fußball-Spektakel, aber bezahlen wolle es keiner.
Die Kosten für das Schauen von Spielen waren zuletzt gestiegen. So hat beispielsweise der Streaminganbieter DAZN im Juli die Preise von 14,99 auf 29,99 Euro angehoben. Wer sämtliche Champions-League-Spiele sehen möchte, braucht zudem ein Prime-Abo bei Amazon für 8,99 Euro. Grund dafür sind die Medienrechte, die von den Sendern finanziert werden müssen. Und wenn ein Fußballfan alle Spiele seiner Lieblingsmannschaft schauen möchte, müssen weitere Abos her.
Wer zudem die freie Auswahl bei Erstliga-Spielen haben will, benötigt ein Sky-Abo. Das Bundesliga-Paket mit den Spielen am Samstag kostet nach Sky-Angaben für Neukunden 20,75 Euro, danach 32,00 Euro monatlich. Europa League und Conference League sind für 4,99 im Monat beim Streamingdienst RTL+ zu bekommen.(dpa)
So wie Atlético gespielt hat, möchte ich jedoch keine Mannschaft von Borussia Dortmund spielen sehen, denn das war ja zum größten Teil Handball.
— Lars Ricken, Jugend-Koordinator Borussia Dortmund, zum U19-Viertelfinale gegen Atlético Madrid.