Matthäus über Tuchel: «Intern wird bestimmt diskutiert»

von Marcel Breuer | dpa13:10 Uhr | 12.02.2024
Matthäus äußert nach der Bayern-Niederlage in Leverkusen Kritik an Tuchel.
Foto: Bernd Thissen/dpa

Nach der Demütigung bei Bayer Leverkusen diskutieren die Bosse des FC Bayern München nach Einschätzung von Lothar Matthäus über die Zukunft von Trainer Thomas Tuchel. «Ob Tuchel jetzt wackelt? Ein Wunder wäre es nicht. Intern wird bestimmt diskutiert. Muss es sogar. Alles andere wäre nicht Bayern-like», schrieb der deutsche Fußball-Rekordnationalspieler am Montag in einer Kolumne für den TV-Sender Sky.

Ruhiger werde es in den kommenden Tagen nicht bei Bayern. «Es ist generell seit viel zu langer Zeit alles viel zu unruhig in diesem Verein. Und das Ergebnis sieht man auf dem Platz. Und zwar regelmäßig seit vielen, vielen Monaten», befand Matthäus, der selber viele Jahre für den Rekordmeister spielte.

Verzicht auf Stars mit Bayern-DNA

Bayern Münchens Vorstandschef Jan-Christian Dreesen hatte nach der Niederlage im Bundesligagipfel am Samstag in Leverkusen (0:3) eine Debatte um Tuchel abgewehrt. «Da ändert sich gar nichts», sagte Dreesen zur Frage nach der weiteren Zusammenarbeit mit dem Coach. Auf Nachfrage erwiderte der Vorstandsvorsitzende: «Ich mag mich ungern wiederholen.»

Matthäus warf Tuchel im Bundesligagipfel mehrere Versäumnisse vor. «Ich war sehr überrascht, dass die Bayern im Spiel der Spiele ausgerechnet auf die Stars mit Bayern-DNA verzichtet haben. Ich an Tuchels Stelle hätte vor allem in Leverkusen auf (Matthijs) de Ligt, (Joshua) Kimmich und (Thomas) Müller gesetzt», meinte Matthäus. Kimmich und Müller wurden erst in der 60. Minute eingewechselt.

Tuchel «hat sich verzockt»

«Bayern spielt seit einem Jahr mit Viererkette und wenn die Mannschaft die Sicherheit am nötigsten hat, wird auf Dreierkette umgestellt. Zu allem Überfluss mit einem (Sacha) Boey, der ausschließlich als Rechtsverteidiger gekauft wurde und am Samstag als linker Schienenspieler zaubern sollte», kritisierte Matthäus weiter.

Tuchel sei «All-in gegangen und hat sich verzockt. Man hatte den Eindruck, dass er es allen zeigen wollte und es hat leider nicht funktioniert. Ein bisschen wie Carlo Ancelotti damals in Paris. Ich bin sicher, Leverkusen wird jetzt deutscher Meister und wenn sie so weiterspielen, mehr als verdient.» Bayer hat nun fünf Punkte mehr als der FC Bayern.

(dpa)





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