Mit einer beeindruckenden Machtdemonstration hat der deutsche Rekordmeister Bayern München seine Aufholjagd auf Tabellenführer Borussia Dortmund spektakulär fortgesetzt. Beim völlig überforderten Abstiegskandidaten Hannover 96 kam der Titelverteidiger zu einem nie gefährdeten 4:0 (2:0)-Sieg und landete damit in der Liga den dritten Dreier in Serie. Die Niedersachsen rutschten auf den letzten Tabellenplatz ab.
Samstag, 15.12.2018
Die Niedersachsen, seit sieben Jahren ohne jeglichen Punktgewinn gegen den Meister, waren chancenlos und hätten sich über eine noch höhere Niederlage nicht beschweren dürfen. Daran änderte auch die lautstarke Unterstützung der 49.000 Zuschauer in der ausverkauften WM-Arena am Maschsee nichts.
Ein schnelles Tor von Joshua Kimmich (2.) leitete den Erfolg der Gäste ein. Nach nur 65 Sekunden war der Nationalspieler mit einem Flachschuss erfolgreich. Mit einer artistischen Vorlage hatte Thomas Müller in seinem 300. Bundesligaspiel diesen Treffer vorbereitet. Mit einem fulminanten Distanzschuss traf David Alaba in der 29. Minute zum zweiten Mal für den FC Bayern.
In der 53. Minute baute Serge Gnabry den Vorsprung der Münchner weiter aus. Auch bei diesem Gegentor war 96-Schlussmann Michael Esser machtlos, mit mehreren Paraden verhinderte der Keeper eine noch deutlichere Niederlage. Per Kopfball setzte Robert Lewandowski (62.) mit seinem zehnten Saisontor den Schlusspunkt in einer einseitigen Partie.
Der frühe Gegentreffer war Gift für das Selbstvertrauen der Norddeutschen. Die 96-Aktionen wirkten ängstlich und waren in den meisten Fällen von den Münchnern leicht zu unterbinden. Dem in die Startformation zurückgekehrten Mats Hummels wurde das Comeback leichtgemacht.
Nach zwei Unsicherheiten in der Anfangsphase agierte der Weltmeister von 2014, für den diesmal Jerome Boateng zunächst auf der Auswechselbank Platz nahm, souverän und mit viel Übersicht, ohne wirklich gefordert zu sein. Einzige Torgelegenheit für die Platzherren in der ersten Halbzeit war ein Kopfball von Hendrik Weydandt (44.).
Obwohl er ohne eigenen Torerfolg blieb, wusste Kingsley Coman besonders zu glänzen. Der Franzose beschäftigte mit seinen Dribblings die komplette Hannoveraner Hintermannschaft und schuf Räume für seine Nebenspieler. Bei seiner Auswechslung in der 73. Minute erntete er Szenenapplaus.
96-Trainer Andre Breitenreiter reagierte schon beim Wiederbeginn auf die eklatante Sturmschwäche und ersetzte den gelbbelasteten Brasilianer Felipe durch Offensivkraft Linton Maina. Es änderte sich jedoch nichts. Die Truppe von Coach Niko Kovac dominierte das Geschehen auf dem Rasen, spätestens nach dem 0:3 war die Partie gelaufen.
(sid)
Einige spielen kurzärmlig, um nicht die Ärmel hochkrempeln zu müssen.
— Rolf Fringer, Trainer des VfB Stuttgart.