Der Statement-Sieg des FC Bayern München bei Bayer 04 Leverkusen (5:1) hat die Bundesliga am Sonntag in Ehrfurcht vor dem Rekordmeister erstarren lassen. Für Bayer Leverkusen war es die höchste Heim-Niederlage in der Bundesliga seit 1981 bzw. 1984 (ebenfalls 1:5 gegen Bayern und Gladbach).
Sonntag, 17.10.2021
Am 21. Januar 1984 deklassierte der FC Bayern die Leverkusener ebenfalls mit 5:1 im Ulrich-Haberland-Stadion (seit 1998 BayArena). Borussia Mönchengladbach triumphierte am 14. Februar 1981 im rheinischen Duell genauso mit 5:1. „Die erste Halbzeit war brutal“, sagte Bayer Leverkusens Trainer Gerardo Seoane nach der Partie. „Es klingt komisch, wenn es 5:0 steht“, so Bayern-Coach Julian Nagelsmann anschließend, „aber wir hatten die Chance auf das sechste, siebte und achte Tor in der ersten Halbzeit.“ Viel überlegener geht’s nicht…
Aber keine Bange, Bayer-Kicker! Fünf oder mehr Gegentreffer in einer Halbzeit, das ist schon in den besten Bundesliga-Familien vorgekommen. Und zwar sechs Mal. Wiederfahren ist so ein Debakel beispielsweise der Frankfurter Eintracht. Die Hessen, für Daten-Kuriositäten (zwei Siege gegen Bayern – und dann Abstieg) bekannt, mussten gegen den Karlsruher SC im Südwest-Derby am 19. September 1964 zur Pause einen 0:5-Rückstand hinnehmen. Endstand am fünften Spieltag: 0:7. Und das war natürlich die höchste Heim-Niederlage für Eintracht Frankfurt in der Fußball-Bundesliga.
Zwei Mal mindestens fünf Tore in der ersten Halbzeit eines Heimspiels binnen von acht Tagen
Nur eine Woche später, am 26. September 1964, erlebte die Liga das Phänomen einer Tor-Walze in der ersten Halbzeit erneut. Dieses Mal geriet der FC Schalke 04 im Revierderby gegen Borussia Dortmund zur Pause (!) mit 0:6 unter die Räder. Die „Knappen“ verkürzten noch auf 2:6. Am 7. Mai 1977 zogen dann die Frankfurter umgekehrt alle Register: 5:0 nach 45 Minuten bei Rot-Weiß Essen – und 8:1 am Ende. Höchster Auswärtserfolg für die SGE in der Bundesliga, Abstieg besiegelt für RWE!
FC Bayern ist Spezialist für den „Fünfer-Pack“
Die Siebziger sahen noch eine weitere Episode aus der Reihe „Für eine Handvoll Tore“. Borussia Mönchengladbach, Dauer-Rivale des FC Bayern in Sachen Meisterschaft, musste am 24. März 1979 einen 1:5-Pausenrückstand verbuchen. Endstand: 1:7, dritthöchste Bundesliga-Heimpleite der „Fohlen“. Die Bayern konnten die Nummer mit fünf Toren auswärts in einer Halbzeit also schon vorher. Und sie wiederholten sie 2002/2003. Am 10. Mai 2003, dem 32. Spieltag, machten sie bei Hertha BSC wieder fünf Buden in den ersten 45 Minuten. 1:5 aus Sicht der Berliner, 3:6 am Ende.
Mourinho sah fünf BVB-Tore in 45 Minuten
Der letzte Klub, der vor den Leverkusenern fünf Tore in einer Halbzeit kassierte, war am 13. April 2013 die SpVgg Greuther Fürth. 0:5 (Endstand: 1:6) gegen Borussia Dortmund mit Promi-Tribünengast José Mourinho von Real Madrid. Wirklich bahnbrechende Erkenntnisse über die Spielstärke des BVB konnte „The Special One“ an diesem Tag nicht sammeln. Selbst Dortmund-Coach Jürgen Klopp wunderte sich: „Bruce Willis kommt aus Idar-Oberstein, José Mourinho war in Fürth… Sachen gibt’s!“
Rein vom fachlichen her war Buchmann einer der Allerbesten. Menschlich war er aber nicht immer so einfach, schnell beleidigt und meiner Meinung nach selbst schuld, dass er Spieler gegen sich aufgebracht hat.
— Will Neuberger über die 23 Trainer in seiner Laufbahn...