Bayer Leverkusen ist auch durch die zweite Länderspiel-Pause der Saison nicht außer Tritt geraten und eilt weiter von Sieg zu Sieg.
Samstag, 21.10.2023
Die Werkself entledigte sich auch der schweren Auswärts-Aufgabe beim VfL Wolfsburg mit 2:1 (1:1) und löste mit 22 von 24 möglichen Punkten Borussia Dortmund nach einer Nacht sofort wieder von der Tabellenspitze ab. Wohl auch weil das Spiel auf der Kippe stand, wurde aber das Comeback von Torjäger Patrick Schick verschoben. Der Tscheche hatte nach 226 Tagen wieder im Kader gestanden, wurde aber nicht eingewechselt.
Grimaldo trifft zum Sieg
Jeremie Frimpong hatte Leverkusen in Führung gebracht (13.). Nach dem Ausgleich durch Maxence Lacroix (41.) schoss Alejandro Grimaldo (62.) das Team von Trainer Xabi Alonso zum siebten Sieg im achten Liga-Spiel. Die Wolfsburger, die die ersten drei Heimspiele allesamt gewonnen und dabei nur ein Gegentor kassiert hatten, rutschten auf Rang neun ab und haben nun vier der letzten sechs Partien verloren. Gegen Leverkusen gewannen die Niedersachsen zu Hause zuletzt vor acht Jahren. Andererseits bannte Bayer einen kleinen Fluch: 1999, 2001 und 2014 waren sie jeweils als Tabellenführer an den Mittellandkanal gefahren und hatten jeweils verloren.
Was die 28.917 Zuschauer erwarten sollte, zeichnete sich früh ab. Beide Teams gingen direkt drauf und suchten den Weg nach vorne. Schon nach 48 Sekunden schoss VfL-Kapitän Maximilian Arnold nach einem verunglückten Abschlag von Bayer-Keeper Lukas Hradecky aus 40 Metern erstmals gefährlich aufs Tor, verfehlte es aber knapp.
Frühes Tor durch Frimpong
Auch die Leverkusener, bei denen Alonso mit zwei Wechseln in der Startelf einen mehr vornahm als in den sieben Partien zuvor, spielten druckvoll und konsequent nach vorne und wurden früh und kurios belohnt. Victor Boniface behauptete sich im Strafraum gegen drei Gegenspieler, flankte an den langen Pfosten, wo Frimpong mit dem langen Bein verlängerte. Pavao Pervan, der den verletzten Stammkeeper Koen Casteels im Wolfsburger Tor ersetzte, bekam den Ball erst eindeutig hinter der Linie zu fassen.
Wolfsburg verstärkte nun den Druck und hätte durch Tiago Tomas, der an Hradecky scheiterte (15.), oder Baku, der knapp verzog (17.) schnell zum Ausgleich kommen können. Danach gab es weniger Chancen, doch schafften es die Gäste bis zur Pause nicht, das Spiel in gewohnter Form zu kontrollieren. Zum 1:1 brauchte der VfL dann etwas Glück. Bei einem Schuss von Mattias Svanberg drehte sich Jonathan Tah ab, um einen Handelfmeter zu verhindern, den Abpraller passte Moritz Jenz gedankenschnell zu Lacroix und der schob ein.
Wirtz wird eingesetzt
Nach einer Stunde brachte Alonso dann den nach zwei Startelf-Einsätzen bei der Nationalmannschaft zunächst geschonten Florian Wirtz. Und wie auf Kommando bekam Bayer die Kontrolle über das Spiel zurück. Boniface verzog noch (61.), kurz darauf traf Grimaldo, nachdem Wirtz eine Hereingabe von Frimpong noch knapp verpasst hatte. Wolfsburg versuchte, erneut zurückzukommen, doch nun war Leverkusen stabiler. In der 88. Minute vollzog Alonso noch einen Dreifach-Wechsel, aber Schick blieb draußen. In der Nachspielzeit parierte der an diesem Tag ungewöhnlich wacklige Hradecky zweimal glänzend gegen Jonas Wind und rettete so den Sieg.
(dpa)
Leverkusen ist ein Loch gefallen. Und das Zentimeter vor dem rettenden Ziel. Trost gibt es jetzt so oder so nicht mehr. Wenn einem das Wasser in die Augen steigt, wird es feucht-bewegt.
— Werner Hansch beim Saisonfinale 2000, Unterhaching gegen Bayer Leverkusen (2:0)