Bayer Leverkusen hält unbeeindruckt Kurs auf die Königsklasse: Die Werkself bezwang auch den rheinischen Rivalen 1. FC Köln verdient mit 3:1 (2:0) und eroberte Champions-League-Rang vier zurück. Vor den letzten Spielen gegen Hertha BSC und den FSV Mainz 05 hält das Team von Trainer Peter Bosz bei einem Punkt Vorsprung auf Borussia Mönchengladbach weiter alle Trümpfe in der Hand.
Mittwoch, 17.06.2020
Sven Bender (7.), Kai Havertz (39.) und Moussa Diaby (83.) brachten die Werkself nach nur einem Sieg aus den letzten vier Partien rechtzeitig für den Saisonendspurt wieder in die Spur. Der Sinkflug der Kölner geht dagegen trotz des zwischenzeitlichen Anschlusstreffers von Sebastiaan Bornauw (67.) unaufhaltsam weiter, auch nach dem achten Geisterspiel warten die Geißböcke weiter auf ihren ersten Sieg ohne Zuschauer.
Bayer-Sportgeschäftsführer Rudi Völler und Trainer Peter Bosz hatten vor der Partie unisono "Wiedergutmachung" für die 0:2-Pleite im Hinspiel gefordert - die Mannschaft lieferte bei strömendem Regen eindrucksvoll. Von der ersten Minute an schnürte die Werkself den rheinischen Rivalen tief in der eigenen Hälfte ein, nach gut sechs Minuten erarbeitete sich der Pokalfinalist bereits seine fünfte Ecke. Diese verlängerte Bender mit dem linken Außenrist am ersten Pfosten filigran ins lange Eck.
Gerade der bärenstarke Moussa Diaby war vom Aufsteiger nicht in den Griff zu bekommen, doch nach einem wunderbaren Solo des Franzosen rettete Timo Horn mit einer Glanzparade (13.). In Folge fehlte Bayer gegen erschreckend schwache Kölner etwas die Zielstrebigkeit, erst kurz vor der Pause zogen die Gastgeber das Tempo wieder an.
Zunächst verzog Havertz (37.) nach Querpass von Diaby noch kläglich, ehe er zwei Minuten später eine Vorlage von Leon Bailey gegen die Laufrichtung von Horn verwandelte. Die Kölner Offensive um Anthony Modeste blieb dagegen vor dem Wechsel vollkommen harmlos, Keeper Lukas Hradecky musste kein einziges Mal eingreifen.
In der zweiten Halbzeit setzte das Gisdol-Team plötzlich empfindliche Nadelstiche. Jan Thielmann (54.) und Jhon Cordoba (56.) vergaben zunächst noch zwei aussichtsreiche Gelegenheiten, ehe Bornauw eine Ecke perfekt ins lange Ecke einnickte. Nach kurzem Schock übernahm Leverkusen allerdings wieder die Spielkontrolle, ließ aber die Genauigkeit beim letzten Pass vermissen.
Köln riskierte in der Schlussphase mehr und offenbarte der Werkself große Räume für ihr schnelles Umschaltspiel. Doch Paulinho (74.) allein vor Horn und Havertz (75.) per Fallrückzieher verpassten einen weiteren Treffer.
(sid)
In dem Moment ist eine Leere da, wo du denkst: scheiße.
— Robert Andrich, Union Berlin, nach einem Eigentor in Frankfurt.