Lee verpasst Müller-Marke – Hopp-Klub mit Horror-Zahlen

von Carsten Germann10:00 Uhr | 05.03.2023
Foto: Imago

Mainz 05 gegen 1899 Hoffenheim (1:0) am Samstagnachmittag – und die Hoffenheimer liefern weiter Zahlen des Grauens. Auf Seiten der Rheinhessen verpasste Jae-sung Lee (30) einen Meilenstein.

Der Südkoreaner, demnächst Schützling von Ex-Bundestrainer Jürgen Klinsmann, kam am Samstag nicht in den exklusiven Kreis mehrerer Bundesliga-Legenden.

Und zwar in Sachen Führungstreffer vor heimischer Kulisse! Lee hatte in 4 Spielen zuvor in der Mainzer Arena jeweils das so wichtige 1:0 für den FSV erzielt. Nur 4 Spieler war das in fast 60 Jahren Bundesliga mindestens 4-mal geglückt.

3 dieser Bundesliga-Granden trafen sogar fünf Mal in Folge in einer Heimpartie ihrer Klubs zum 1:0. Es waren dies Bayern-Bomber Gerd Müller († 2021) in der Saison 1966/67, BVB-Idol Manfred „Manni“ Burgsmüller († 2019) 1977/78 in 5 Dortmund-Heimspielen und der Schwede Benny Wendt (72) 1976/77 in Diensten von Tennis Borussia Berlin.

Noch besser war nur Bremens Stürmer-Legende Ailton („Eine gute Flanke ist ganz alleine“). Der Brasilianer konnte in der Meistersaison 2003/2004 in 6 Werder-Heimspielen nacheinander das 1:0 liefern.

4. Führung

Dennoch gab es für die Mainzer einen Rekord. Das 1:0 von Leandro Barreiro (33.) war historisch, war es doch die 4. Pausenführung für die „Null-Fünfer“ in Folge in einem Bundesliga-Spiel.

  • Noch ein Wert für die Mannschaft aus Rheinland-Pfalz wurde verbessert: Gegen kein anderes Team hat Mainz 05 mehr Tore erzielt als gegen die Kraichgauer (51 in 28 Spielen, davon 27 zu Hause).

Die Hoffenheimer lieferten dagegen auch in dieser Partie Zahlen des Grauens. Nach dem Spiel verharrten die Spieler und Trainer Pellegrino Matarazzo fassungslos vor dem spärlich gefüllten Gäste-Fanblock. Sie mussten dabei einige Beschimpfungen über sich ergehen lassen. Bilder, wie man sie im Kraichgau nicht kennt.

„Die Fans wollten uns ihre Meinung sagen, das ist absolut berechtigt. Sie fordern hundertprozentig bedingungslosen Einsatz“, hatte 1899-Mittelfeldspieler Christoph Baumgartner anschließend Verständnis.

13 Spiele

Vom „bedingungslosen Einsatz“ waren die Hoffenheim-Profis, wenn man sich die Partie so ansah, allerdings ein Stück weit weg.

  • Es war die 6. Bundesliga-Niederlage für die TSG in Serie. Seit dem 10. Spieltag, also seit 13 Partien, ist die Mannschaft aus Sinsheim ohne Sieg, das ist Vereins-Negativ-Rekord.
  • Hoffenheim war in 8 Partien im neuen Kalenderjahr keine einzige Minute in Führung.
  • Zum 3. Mal in Folge verlor 1899 mit 0:1, unter dem neuen Trainer „Rino“ Matarazzo (45) verlor man alle 4 Spiele. 


Mein Sohn wünschte sich: Papa, spiel noch ein bisschen Bundesliga.

— Frank Mill, damals 37, zu seinem Wechsel zu Fortuna Düsseldorf.