Leckie und Kalou führen starke Herthaner zum Sieg

von Jean-Pascal Ostermeier | sid22:40 Uhr | 20.09.2017
Berlin schlägt Leverkusen mit 2:1 - Leckie (l.) trifft
Foto: PIXATHLON/SID

Hertha BSC hat Angstgegner Bayer Leverkusen in der Fußball-Bundesliga in die Knie gezwungen und Tuchfühlung mit den Europapokalplätzen aufgenommen. Die Berliner setzten sich am 5. Spieltag gegen die Werkself verdient mit 2:1 (2:0) durch und rückten mit acht Punkten in die obere Tabellenhälfte vor. Mathew Leckie (16.) mit seinem vierten Saisontor und Salomon Kalou (24.) trafen für die Hausherren. Nationalspieler Julian Brandt (84.) brachte Bayer spät noch einmal heran.

Leverkusen, das in den zehn Spielen zuvor gegen Hertha nur einmal verloren hatte, agierte nach vorne gefällig, war aber vor allem in der Defensive oft zu leichtfertig. Am Ende blieb die Mannschaft von Trainer Heiko Herrlich auswärts weiter ohne Punkt und steht mit nur vier Zählern aus fünf Spielen schon gehörig unter Druck.

Vor nur 32.825 Zuschauern im halbleeren Olympiastadion hatte Herthas Coach Pal Dardai mit seiner Rotation wieder richtig gelegen. Niklas Stark, Vladimir Darida, Kalou und Vedad Ibisevic rückten in die Startelf und gaben dem Spiel von Beginn an viel Inspiration und Elan.

Ein Profiteur war Leckie, der gerade noch vom Leverkusens Innenverteidiger Panagiotis Retsos am Torschuss gehindert wurde (9.). Sieben Minuten später war der Neuzugang aber mit einer feinen Einzelleistung zur Stelle. Erst ließ der Australier zwei Leverkusener an der Strafraumgrenze ins Leere laufen, ehe er den Ball mit links ins lange Eck schlenzte.

Die Spielfreude bei den Gastgebern hielt an. Im Mittelfeld waren Per Skjelbred und Darida deutlich giftiger als ihre Gegenspieler. Leverkusen kam oft einen Schritt zu spät. So auch beim 0:2. Ibisevic spitzelte den Ball vor Keeper Bernd Leno weg, bediente von der Außenlinie Kalou, und der Ivorer köpfte ohne Gegenwehr zum 2:0 ein. Kurz vor der Pause zwang Ibisevic Leno mit einem Kopfball aus kurzer Distanz zur Großtat.

Bayer-Coach Herrlich agierte auf die drohende Pleite nach der Pause und brachte Admir Mehmedi für Karim Bellarabi und Jonathan Tah für Wendell. Vor allem über rechts wurde das Spiel der Gäste auch gefälliger, doch mit den hohen Flanken in den Strafraum hatten die Berliner um Keeper Rune Jarstein wenig Mühe.

In der Folge wurde die Partie immer zerfahrener. Hertha beschränkte sich darauf, nur noch das Nötigste zu tun und sammelte schon wieder Kräfte für die nächsten Aufgaben in den englischen Wochen. Dardai nahm Ibisevic und Ondrej Duda frühzeitig vom Feld. Mit einer Einzelaktion machte Brandt es am Ende noch einmal spannend.

(sid)



Nun gut, das 0:0, da war natürlich Pech dabei. Also, es waren, es, also simmer zufrieden, ich, möglicherweise, um das abzuschließen, vielleicht hat nach den 90 Minuten, wenn man alles zusammenzählt, dass vielleicht keiner den Sieg verdient hat.

— Franz Beckenbauer