Bruno Labbadia verlässt den Fußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg am Saisonende. Dies erklärte der 53-Jährige nach dem Training des Tabellen-Siebten der Fußball-Bundesliga. Zuerst hatte die «Bild»-Zeitung über die Personalie berichtet.
«Eine weitere Zusammenarbeit wäre für den VfL nur zielführend und sinnvoll, wenn ein konsequenter fachlicher Austausch zwischen den sportlichen Verantwortlichen über die gesamte Saison gegeben wäre. Da unsere Vorstellungen nicht zu einhundert Prozent übereinstimmen, habe ich für mich diesen Entschluss gefasst», sagte Labbadia nach der Einheit am Nachmittag. Zuvor hatte er seine Spieler informiert.
Labbadias Abgang war seit einiger Zeit erwartet worden. Trotz der Rettung vor dem Abstieg in der Relegation im Mai 2018 war der in diesem Sommer auslaufende Vertrag nicht vorzeitig verlängert worden. Bis zuletzt hatten Labbadia und Sportchef Jörg Schmadtke beteuert, im April über eine mögliche weitere Zusammenarbeit sprechen zu wollen.
Dementsprechend überrascht reagierte Schmadtke. «Der Zeitpunkt der Entscheidung von Bruno Labbadia hat uns überrascht, da wir gerne das von beiden Seiten geplante ergebnisoffene Gespräch mit ihm geführt hätten. Dass es dazu jetzt nicht kommt, ist schade, aber wir respektieren seine Entscheidung», sagte Schmadtke.
Erst vor zwei Wochen hatte der VfL-Sportchef selbst erstmals das schwierige Verhältnis zu Labbadia öffentlich betätigt. «Es ist nicht so, dass wir eine enge freundschaftliche Verbindung haben. Ich werde sicher mit ihm keine Kochrezepte austauschen oder einen gemeinsamen Urlaub planen», hatte Schmadtke der «Bild» gesagt: «Manchmal stimmt die Chemie einfach nicht.»
Offiziell wollte sich Labbadia zu der selbst entfachten Debatte bislang nicht äußern. Stattdessen betonte der Ex-Profi angesichts der Aussicht auf eine Europapokal-Rückkehr in Ruhe mit dem VfL arbeiten zu können. Nach Veröffentlichung von Schmadtkes Zitaten war der VfL nicht über ein 1:1 gegen Werder Bremen hinaus gekommen und hatte zuletzt beim FC Bayern München deutlich mit 0:6 verloren. Nächster Gegner ist am Samstag Aufsteiger Fortuna Düsseldorf.
(dpa)
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