Normalerweise läuft das so: Ein Fußball-Profi reißt sich das Kreuzband im Knie, er wird so schnell wie möglich operiert und fällt danach für mindestens ein halbes Jahr aus. Denn eine schlimmere Verletzung als einen Kreuzbandriss kann man als Berufssportler kaum erleiden.
Samstag, 08.12.2018
Bei Josuha Guilavogui vom VfL Wolfsburg lagen zwischen dem Zeitpunkt seiner Verletzung und der Rückkehr in die Anfangsformation seines Vereins dagegen nur dreieinhalb Monate und zwölf Bundesliga-Spiele. Operiert wurde der Kapitän der «Wölfe» auch nicht. «Es ist toll, wieder auf dem Platz zu sein und meiner Mannschaft zu helfen», sagte Guilavogui nach seinem ungewöhnlichen Comeback beim 2:2 (2:1) gegen 1899 Hoffenheim.
Das Kreuzband des Franzosen riss während der ersten Bundesliga-Partie der Saison gegen den FC Schalke 04. Schon frühzeitig machten Verein und Spieler deutlich: Wir werden die Verletzung «konservativ behandeln», wie es in solchen Fällen heißt. «Er hat von Anfang an das Ziel gehabt, ohne Operation da durch zu kommen», sagte VfL-Trainer Bruno Labbadia am Samstag. «Er hat den Glauben gehabt, und das hat er gelebt. Ich kann nur sagen: super. Da kann er richtig happy sein und stolz sein, dass er das so umgesetzt hat. Echt eine gute Leistung!»
(dpa)
Das war Armut gegen Elend, und Elend hat gewonnen.
— Thomas Ernst