Die WWK-Arena des FC Augsburg weckt in Wolfsburgs Trainer Florian Kohfeldt keine positiven Erinnerungen.
Sonntag, 03.04.2022
«Ich erinnere mich an das letzte Spiel nicht so gerne. Ich glaube, das ist nachvollziehbar», sagte der 39-Jährige vor dem Spiel im Abstiegskampf am Sonntag (15.30 Uhr/DAZN). In der Saison 2020/21 war er Coach von Werder Bremen und eine Niederlage in Augsburg am vorletzten Spieltag kostete ihn den Job. Werder stieg am Ende ab.
Nun befindet er sich in einer anderen Ausgangsposition, doch die Situation ist nicht so viel besser. Der VfL schleppt sich durch die Saison, zuletzt gab es zwei Niederlagen nacheinander. «Ich habe die feste Überzeugung, dass wir dieses Spiel gewinnen werden. Gedanken über etwaige Negativspiralen, die entstehen könnten, mache ich mir nicht», sagte Kohfeldt.
Er gibt sich, wie man ihn kennt: optimistisch, sympathisch. Aber die Ergebnisse sprechen nicht für ihn. Angst vor Konsequenzen nach der Begegnung mache er sich nicht: «Diese Gedanken sind derzeit fehl am Platz.» Die Wolfsburger rangieren auf dem 13. Tabellenplatz mit 31 Punkten. Sollte der VfL verlieren, käme Augsburg auf zwei Zähler heran.
Kohfeldt stellt sich auf «ein sehr entscheidendes Spiel im Kampf um den Klassenerhalt» ein und wünscht sich «absolute Wachsamkeit». Auch Augsburg-Coach Markus Weinzierl bezeichnete die Partien gegen Wolfsburg und den FSV Mainz 05 am Mittwoch als «zwei brutal wichtige Spiele» im Kampf um den Klassenverbleib.
Und zu sportlichen Baustellen gesellte sich noch Corona hinzu. Trotz der Infektion hat Kohfeldt die Hoffnung auf einen Einsatz beim wichtigen Spiel nicht begraben. «Ich bin in Absprache mit dem Gesundheitsamt und könnte mich bis zum Wochenende freitesten», sagte er. «Dafür brauche ich einen negativen Test und das wird sich jetzt zeigen. Aber ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben.» Er habe es mit milden Beschwerden zu tun gehabt. «Ich hatte leichte Symptome, inzwischen geht es mir wieder vollständig gut», sagte er. Bislang ist es aber unklar, ob Kohfeldt dabei sein kann.
Vermutlich muss es am Sonntag bei den Gästen Co-Trainer Vincent Heilmann richten. Kohfeldt, der im Falle eines ausbleibenden Einsatzes keine Ansprachen per Video an das Team während der Partie vornehmen will, vertraut dem 25-jährigen Niederländer. «Er hat eine extrem hohe Fachkompetenz und hat einen sehr guten Umgang mit den Spielern», lobte Kohfeldt. Im vergangenen Sommer war Heilmann nach Wolfsburg gekommen, weil er ein Wunschkandidat von Ex-Trainer Mark van Bommel gewesen sein soll.
Und der Vorgänger Kohfeldts ist ein gutes Stichwort: Als TV-Gast vor dem Freundschaftsspiel zwischen den Niederlanden und Deutschland in der vergangenen Woche hatte van Bommel gegen seinen Ex-Arbeitgeber und indirekt gegen Kohfeldt gestänkert: «Wenn man die Tabelle anschaut, habe ich das gar nicht so schlecht gemacht.» Tatsächlich kann der Niederländer den besseren Punkteschnitt vorweisen: Van Bommel holte in seinem Ligaspielen mit dem VfL im Schnitt 1,4 Zähler pro Spiel, während Kohfeldt bislang einen Punkt pro Partie besorgte.
Haben die Aussagen Kohfeldt gestört? «Ich habe es gesehen und ich halte es so, wie ich es immer halte: Ich empfinde es als sehr guten Stil, sich immer nur zu den Standorten und zu den Vorgängen zu äußern, wo man direkt beteiligt ist.»
(dpa)
Ich habe noch nie in Dortmund verloren, ich habe dort aber auch noch nie gespielt.
— Gladbach-Trainer André Schubert vor einer 1:4-Niederlage bei Borussia Dortmund.