Königsklasse und Cup-Finale im Blick: RB Leipzig in Topform

von Marcel Breuer | dpa09:09 Uhr | 21.04.2019

Nach dem fast perfekten Einzug in die Champions League will RB Leipzig nun den nächsten Coup.

«Jeder bei uns im Verein brennt darauf, ins Pokal-Finale einzuziehen. Darum werden wir am Dienstag noch einmal alles investieren», sagte Trainer Ralf Rangnick nach dem 2:1 (1:0)-Erfolg beim Verfolger Borussia Mönchengladbach. Das Pokal-Halbfinale beim Hamburger SV ist in allen Köpfen. «Das ist für den Verein und die ganze Stadt eine großartige Sache. Wir werden alles daran setzen, ins Finale zu kommen», sagte RB-Kapitän Kevin Kampl.

Mit dem siebten Auswärtssieg in Serie haben sich die Sachsen als Tabellendritter vier Runden vor Saisonschluss einen Vorsprung von zehn Punkten erarbeitet. Damit ist die Teilnahme an der europäischen Königsklasse so gut wie sicher. «Das lassen wir uns nicht mehr nehmen. Ich bin mir sicher, dass das heute die Qualifikation für die Champions League war», sagte Rangnick nach dem Sieg. Der Trainer traut seinem Team noch mehr zu. «Die Mannschaft ist in einer Top-Verfassung und hungrig genug, auch die nächsten Spiele erfolgreich zu bestreiten», sagte er im ZDF-Sportstudio.

Am Ende musste sein Team aber noch um den Erfolg bangen. Nach klarer 2:0-Führung durch den ersten Bundesliga-Doppelpack von Marcel Halstenberg (17./Foulelfmeter/53.) kamen die Gladbacher nochmals ins Spiel und schafften durch Alassane Pléa (61.) den Anschlusstreffer.

«Wir waren heute taktisch nicht auf absolutem Topniveau. Aber was heute top war, war die Mentalität», befand Leipzigs Trainer, der einmal mehr erleben musste, wie gegnerische Fans mit Trillerpfeifen und teilweise beleidigenden Spruchbändern ihren Unmut über den Leipziger Club äußerten. «Die Pfiffe haben ja niemanden gestört. Aber ich frage mich schon, wie solche Banner überhaupt ins Stadion kommen», meinte Rangnick. «Dafür kann man sich nur entschuldigen», meinte Borussias Trainer Dieter Hecking. Wie der Club erklärte, seien mehrere Personen vom Ordnungsdienst festgenommen worden.

Mann des Abends im Borussia-Park war Nationalspieler Halstenberg. Der 27-Jährige musste lange überlegen, wann er zuletzt zwei Tore in einem Spiel erzielt hatte. «Das war wohl in der B-Jugend in Hannover», sagte der Linksverteidiger, der sich beim Elfmeter zum 1:0 vom Pfeifkonzert vor der Gladbacher Fantribüne nicht beirren ließ.

«Ich habe den Mut gehabt, weil ich mir relativ sicher war, dass ich den reinmache. Das spornt mich eigentlich eher an, wenn das ganze Stadion gegen einen ist», sagte der Doppeltorschütze, der in der Dreier-Abwehrkette gut zurechtkommt. «Ihm kommt die Umstellung auf 3-5-2 zugute. Er hat auch die Torgefahr», sagte Rangnick.

Ob er den Stürmern Yussuf Poulsen und Timo Werner jetzt Konkurrenz mache im Angriff? «Ich habe als Kind zwar als Stürmer mit der Nummer 11 begonnen. Aber ich bleibe heute lieber da, wo ich gut spiele», sagte Defensivstratege Halstenberg.

Für die Gladbacher gilt es nach dem sechsten sieglosen Heimspiel in Serie, zumindest die Teilnahme an der Europa League abzusichern. «Wenn du ganz vorne dabei sein willst, brauchst du mehr Effektivität», befand Trainer Hecking. Borussias Sportdirektor Max Eberl sprach zwar von einem ordentlichen Spiel seiner Mannschaft. «Aber am Ende haben wir den Big Point vergeben», sagte Eberl.

(dpa)



Letzte Woche war ich der Torjäger, heute der Depp. So ist das im Fußball ab und zu.

— Augsburgs Angreifer Florian Niederlechner, der die Niederlage gegen Leverkusen mit einem Kopfball ins eigene Tor einleitete.