Beim 1. FC Köln läuft die Suche nach einem neuen Stellvertreter für Timo Horn. Nachdem die Verträge von Thomas Kessler und Brady Scott nicht verlängert wurden, sondiert Horst Heldt den Torwart-Markt und soll dabei mit Michael Esser auf einen alten Bekannten gestoßen sein. Der Effzeh-Manager und Esser kennen sich bereits aus ihrer gemeinsamen Zeit in Hannover, allerdings zeigt auch Union Interesse am Routinier.
Michael Esser
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Bundesliga
Esser war 2017 für eine Ablöse von zwei Mio. Euro aus Darmstadt zu den Niedersachsen gewechselt. Musste er sich in seinem ersten Jahr an der Leine noch hinter dem damaligen Kapitän Philipp Tschauner anstellen, stieg er in der zweiten Saison zur Nummer eins auf. Verantwortlich für den Transfer war der damalige 96-Sportdirektor Heldt. Nach „Express“-Informationen denkt der 50-Jährige nun erneut über eine Verpflichtung von Esser nach.
In Hannover war der Keeper zuletzt aufs Abstellgleis geraten. Zur Rückrunde ging er nach Hoffenheim, wo sich Stammtorwart Oliver Baumann zwischenzeitlich verletzt hatte. Für die Kraichgauer kam Esser letztlich kein einziges Mal zum Einsatz. Seine Enttäuschung hält sich diesbezüglich jedoch in Grenzen. „Ich wusste auf was ich mich einlasse. Klar, ich hätte gerne noch ein, zwei Spiele gemacht, aber die Situation hat sich leider nicht ergeben“, beteuerte Esser unlängst gegenüber den „Ruhr Nachrichten“.
Als Auslaufmodell sieht sich der 32-Jährige nicht. „Dass ich Bundesliga-Niveau habe, konnte ich bei meinen Stationen in Darmstadt und Hannover zeigen, denke ich.“ Die Zeit in Hoffenheim sei lehrreich gewesen, nun will Esser endlich wieder spielen: „Ich hänge gerade ein wenig in der Luft, weil sich durch Corona alles nach hinten verschoben hat. Es gibt aber Interessenten aus der ersten und der zweiten Liga.“
Dazu könnte Köln gehören, schließlich halten die Geißböcke nach einem Horn-Vertreter Ausschau. „Timo ist unsere Nummer eins und bleibt es auch in der kommenden Saison. Wir suchen eine Nummer zwei, die aber den Antrieb hat zu spielen. Wir wollen einen ambitionierten Torwart, der im Training alles gibt, der sich als Herausforderer definiert“, sagte Heldt im Gespräch mit dem „Express“. Ob diese Stellenbeschreibung auf Esser zutrifft, wird sich zeigen.
„Klar ist: Ich würde gern noch am Wochenende im Tor stehen. Ich habe einfach noch den Ehrgeiz und merke, dass ich noch topfit bin“, sagt Esser, der seit dem 30. Juni offiziell vertragslos ist und damit ablösefrei zu haben wäre. Deutlich größere Chancen auf einen Stammplatz dürfte er bei Union Berlin haben. Die Köpenicker suchen nach dem Abgang von Rafal Gikiewicz zum FC Augsburg einen neuen Schlussmann und sollen Esser ebenfalls im Visier haben.
(fussballeck)
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— Gerd Rubenbauer