KKR zieht positive Zwischenbilanz nach Einstieg bei Hertha

von Jean-Pascal Ostermeier | sid13:50 Uhr | 24.05.2017
Finanzinvestor KKR zufrieden mit Hertha-Partnerschaft
Foto: Hertha BSC Berlin/SID

Erstmals seit dem Einstieg 2014 hat sich ein Topmanager des amerikanischen Finanzinvestors KKR über das Engagement beim Fußball-Bundesligisten Hertha BSC geäußert. Im Interview mit dem Wirtschaftsmagazin Capital zog KKR-Director Christian Ollig eine positive Bilanz der ersten dreieinhalb Jahre der Zusammenarbeit, und er blickte optimistisch in die Zukunft.

Hertha BSC
2. Bundesliga
Rang: 14Pkt: 26Tore: 32:40

"Die Partnerschaft ist für alle Beteiligten ein großer Erfolg und wir sind mit der Investition sehr zufrieden", sagte Ollig: "Im Fußball würde man vielleicht sagen: Hertha konnte sich seither den nötigen Freiraum erlaufen, um das Spiel neu aufzuziehen."

Der Private-Equity-Konzern war 2014 mit 61,2 Millionen Euro beim Hauptstadtklub eingestiegen, im Gegenzug erhielt er knapp zehn Prozent an der ausgegliederten Profiabteilung. Außerdem erhielt das Unternehmen einen Sitz im Aufsichtsrat, den derzeit Ollig inne hat. Durch das Geld konnte Hertha seine Verbindlichkeiten erheblich reduzieren, Rechte zurückerwerben und Leistungsträger langfristig an sich binden. Unklar ist jedoch, ab wann und in welcher Form KKR vom Einstieg bei Hertha finanziell profitiert.

"Durch die Stärkung der Bilanzstruktur und die Reduzierung der Verbindlichkeiten konnte Hertha den finanziellen Spielraum gewinnen, um sich wieder voll auf die sportlichen Leistungen zu konzentrieren und kontinuierlich in den Verein zu reinvestieren", sagte Ollig.

Der KKR-Manager erklärte zudem, warum sich das Unternehmen für seinen Einstieg in die Fußball-Bundesliga ausgerechnet Hertha als seinen Partner ausgesucht hat: "Die große und loyale Fangemeinde, das einzigartige Entwicklungsprogramm für Nachwuchsspieler und die Tatsache, dass es der führende Fußballverein in Deutschlands Hauptstadt ist, haben uns überzeugt."

(sid)



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— Giovanni Trapattoni als Nationaltrainer Irlands vor der EM-Quali für 2012.