Kein Havertz, keine Tore: Beim Neubeginn ohne seinen bisherigen Superstar Havertz hat Bayer Leverkusen einen Stotter-Start in die neue Bundesliga-Saison hingelegt. Die Mannschaft von Trainer Peter Bosz kam im Duell der Werksklubs beim VfL Wolfsburg nicht über ein 0:0 hinaus.
Sonntag, 20.09.2020
Vor allem in der Offensive fehlte es den Rheinländern zum Liga-Auftakt ohne den zum FC Chelsea abgewanderten Nationalspieler Kai Havertz an Kreativität und Torgefahr. Eine Woche nach dem lockeren Pokal-Aufgalopp gegen den Regionalligisten Eintracht Norderstedt (7:0) zeigte Bayer gegen müde Wölfe einen über weite Strecken harmlosen Auftritt und kam kaum zu Torchancen.
Für Wolfsburg dürfte das Remis drei Tage nach dem kräftezehrenden Europacup-Spiel in Tirana (4:0 in der Europa-League-Qualifikation gegen Albaniens Vizemeister FK Kukesi) durchaus in Ordnung gehen. Zumal sich der VfL hinten deutlich verbessert zeigte und dank der besseren Möglichkeiten sogar näher am Dreier war.
Die Partie vor den 500 Zuschauern zugelassenen Zuschauern in der Wolfsburger Arena benötigte eine gewisse Warmlaufzeit. Leverkusen, das ohne seinen Königstransfer Patrik Schick startete, war zwar von Beginn an um Spielkontrolle bemüht. Doch im ersten Bundesliga-Spiel ohne Havertz und den ebenfalls im Sommer verkauften Kevin Volland (in letzter Saison zusammen 47 Scorerpunkte) fehlte der Leverkusener Offensive im letzten Drittel zunächst die Durchschlagskraft.
Auch Wolfsburg, das mit Innenverteidiger Maxence Lacroix (kam vom FC Sochaux) den einzigen Neuzugang in den Startformationen stellte, schien sich zunächst noch ein wenig von den Europacup-Strapazen erholen zu wollen und überließ den Gästen zunächst das Kommando. Dies änderte sich nach einer halben Stunde allerdings schlagartig, der VfL wachte auf - und kam zu Chancen.
Erst rauschte ein Distanzschuss von Josip Brekalo (30.) drüber. Dann setzte Maximilian Arnold eine scharf geschossene Ecke an den Außenpfosten (32.), ehe John Anthony Brooks per Kopfball (33.) und kurz vor der Pause vor allem Wout Weghorst (42.) für die Wolfsburger Führung hätten sorgen müssen. Brooks zielte aus fünf Metern knapp drüber, Weghorst, der noch am Donnerstag doppelt getroffen hatte, scheiterte aus acht Meter am glänzend reagierenden Lukas Hradecky im Bayer-Tor.
Im zweiten Durchgang verflachte das Niveau der Partie dann endgültig. Größter Aufreger war Moussa Diabys (64.) Versuch aus kurzer Distanz, den VfL-Keeper Koen Casteels aber klasse parierte.
(sid)
Ich habe immer betont, dass ich keine Erfahrung als Trainer habe. Ich hatte nur eine Deadline und das war der 9. Juni.
— Jürgen Klinsmann zu seinem Engagement als Bundestrainer zur Heim-WM 2006.