Kasim Adams verspielt immer mehr seinen letzten Kredit bei der TSG Hoffenheim doch noch den Durchbruch zu schaffen. Am vergangenen Spieltag schaffte er es nicht einmal mehr in den Kader. Nun deutet sich eine Trennung im Sommer an.
Kasim Adams
Genf•Abwehr•Ghana
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Im Sommer 2018 schaffte Kasim Adams als frisch gebackener Schweizer Meister unter Trainer Adi Hütter den Sprung in die Bundesliga. Er schien reif für den nächsten Schritt. Stolze 8,5 Millionen Euro überwies die TSG in die Schweiz.
Doch in seiner ersten Saison schaffte es der Ghanaer auf gerade einmal 13 Bundesligaeinsätze. Seine guten Ansätze machte sich der Innenverteidiger regelmäßig mit leichtfertigen Fehlern zunichte. Ein Außenbandriss im Sprunggelenk sowie Oberschenkelprobleme brachten den damaligen Neuzugang zudem weiter aus dem Rythmus.
So wurde Adams die Saison darauf für ein Jahr an Fortuna Düsseldorf verliehen. Man hoffte auf einen Reifeprozess des damals 24- Jährigen. Trotz seiner körperlichen Robustheit konnte er sich beim späteren Absteiger aber nie richtig durchsetzen. Mit mageren 13 Einsätzen und keinen Schritt weiter in seiner Entwicklung kehrte er letzten Sommer zurück in den Kraichgau.
Unter Trainer Sebastian Hoeneß sollte dem nun 25-Jährigen der Neustart gelingen. „Ich habe meine Mentalität geändert, ich bin reifer geworden. Früher war ich in manchen Situationen einfach nicht wach und präsent genug. Jetzt bin ich hellwach und voller Energie“, versicherte Adams bei seiner Rückkehr. Er wollte „alles geben für den Klub“, um mit Verspätung, das für ihn ausgegebene Geld zu rechtfertigen.
Doch auch aktuell steht Kasim Adams wieder erst bei zwölf Liga-Einsätzen. Und das obwohl mit Benjamin Hübner, Ermin Bicakcic, Kevin Akpoguma, Havard Nordtveit oder Stefan Posch Abwehrspieler über weite Strecken der Saison verletzungs- oder coronabedingt ausfielen.
Der nächste Rückschlag folgte als sich der Nationalspieler bei einer Länderspielreise mit COVID-19 infizierte. Wieder fit, bot sich ein Spiegelbild der beiden vergangenen Saisonen: Gute Ansätze wurden von leichtfertigen Fehlern und überflüssigen Fouls zunichte gemacht. Sein Unsicherheitsfaktor blieb.
Als sei das noch nicht genug, fällt Adams auch immer wieder mit Undiszipliniertheit außerhalb des Platzes auf. Mehrfach soll er zu internen Treffen oder Sitzungen verspätet erschienen sein. So verspielte sich der Afrikaner Nominierungen in den Spieltagskader, kam seit mehr als einem Monat in Hoffenheim nicht mehr zum Einsatz.
Damit ist der Ghanaer dabei auch seinen letzten verbliebenen Kredit in Hoffenheim zu verspielen. Bei der TSG glaubt kaum einer, dass der hoch veranlagte Verteidiger noch die Kurve kriegt. Vertrag besitzt er bis 2023, unter den gegebenen Umständen scheint ein Abschied schon diesen Sommer jedoch sehr wahrscheinlich.
Wenn ich im Sturmzentrum spiele, mache ich immer meine zwei Kirschen. Das war immer so und wird auch immer so bleiben.
— Jürgen Wegmann, der den BVB mit seinem Last-Minute-Tor gegen Fortuna Köln in der Relegation (3:1) vor dem Abstieg rettete.