Bedankt, Huub Stevens! Der „Jahrhundert-Trainer“ des FC Schalke 04 hat am Freitag in einem Interview mit der Kölner Boulevardzeitung Express sein Karriere-Ende bekanntgegeben. Fussballdaten.de verneigt sich vor dem Lebenswerk des Hubertus Jozef Margaretha Stevens – und zeigt seine Rekorde und seine besten Sprüche.
Sonntag, 29.01.2023
Das war’s! Huub Stevens (69) wird dem FC Schalke 04 nicht ein 5. Mal – wie zuletzt 2019 und 2020 als Interimstrainer – helfen können. Der Niederländer erklärte am Freitag sein Karriere-Ende.
Aus „gesundheitlichen Gründen“, wie er dem Boulevardblatt sagte. „Ich hatte zuletzt tatsächlich eine Anfrage eines Vereins aus den Niederlanden. Aber ich riskiere das nicht mehr“, so Stevens im Express, „ich werde in diesem Jahr 70, meine Trainer-Karriere ist definitiv vorbei.“ Stevens hatte in Hoffenheim Anfang 2016 nach Herzproblemen das Handtuch werfen müssen.
Als Spieler gewann Stevens mit der PSV Eindhoven 3-mal die Meisterschaft in der Eredivisie und 1978 den UEFA-Pokal.
In diesem Wettbewerb triumphierte er am 21. Mai 1997 auch mit dem FC Schalke 04. Der „Knurrer von Kerkrade“, der eigentlich aus Sittard kommt, schaffte mit den „Euro-Fightern“ den größten Erfolg der S04-Vereinsgeschichte. Mit taktischer Disziplin und putzigem Deutsch („Da kriegt man Probleme und dann bleibt man auch Problemen haben“).
Der UEFA-Cup-Sieg der Schalker (4:1 n. E., 0:1 n. V / Hinspiel: 1:0) bei Inter Mailand, also hinter Mailand, blieb aus deutscher Sicht 25 Jahre lang ein einsamer Rekord, ehe die „Euro-Adler“ von Eintracht Frankfurt 2022 im Anflug waren.
Stevens‘ Fazit: „Wir hatten mehr Chancen than the Inter Milan.“ Stimmt.
Schwierigkeiten mit der Beurteilung seiner Spielweise („Die Null muss stehen“) hatte Stevens ausgerechnet in Österreich, wo er 2010 mit RB Salzburg seinen einzigen nationalen Meistertitel als Trainer gewann. So vermutete Huub bei einem ORF-Reporter: „Offensiv haben wir mit drei Stürmern gespielt, aber wenn Sie das nicht sehen, mein Herr, da kann ich nichts dafür, vielleicht haben Sie Haare in den Augen!“
Tja, vielleicht! Der Disziplinfanatiker ordnete sowohl auf Schalke als auch auf seinen übrigen Trainerstationen – in Deutschland waren dies auch Hertha BSC, Köln, der Hamburger SV, der VfB Stuttgart und 1899 Hoffenheim – alles dem Erfolg unter. „Ich haue sie zusammen und jage sie die Treppe hoch. Ich tue alles, um es hinzukriegen“, wollte er Schalke 04 im Jahr 2020 wieder auf Kurs bringen. Das gelang nicht.
Das Lachkabinett geht weiter und jeder blamiert sich so gut, wie er kann.
— Rudi Assauer, Manager Schalke 04, über die ,,Trainer-Findungskommission" des DFB.